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Silber gewinnt an Attraktivität

Silber wird nicht nur von Anlegern zur Portfolioabsicherung nachgefragt.

Im Schatten der Goldrally hat Silber nach dem Votum der Briten für den Austritt aus der EU deutlich zugelegt. Zwischenzeitlich verteuerte sich die Unze des Edelmetalls mehr als 20% auf knapp 21 $. Der Goldpreis stieg im selben Zeitraum gut 7% auf 1250 $ je Unze.

Damit hat Silber gegenüber Gold Boden gutgemacht. Das Verhältnis zwischen Gold- und Silberpreis notierte zwischenzeitlich bei 64 und damit auf dem tiefsten Stand seit Juli 2014. Gemäss Analysten von Commerzbank ist der stärkere Preisanstieg momentan auf zwei Ursachen zurückzuführen: Erstens sei Silber im Vergleich zu Gold lange Zeit unterbewertet gewesen. Anleger würden daher vermehrt auf das relativ günstige Silber setzen. Zweitens stütze die stärkere Industrienachfrage den Preis.

Silber als sicherer Hafen

Ähnlich wie Gold profitiert Silber dank seiner Beständigkeit vom Misstrauen in die Papierwährungen und in das Finanzsystem. Das gegenwärtige Tiefzinsumfeld macht Edelmetalle gegenüber rentierenden Anlagen attraktiver. Und eine Ende der expansiven Notenbankpolitik ist nicht absehbar. Ende Juni hat der Brexit die politische und wirtschaftliche Unsicherheit zusätzlich verstärkt.

Im ersten Quartal hatte vor allem Gold von der pessimistischen Anlegerstimmung profitiert. Das Preisverhältnis der beiden Edelmetalle lag deutlich über dem langjährigen Schnitt von 55,4 (vgl. Grafik). Im Februar dieses Jahres kostete eine Unze Gold mehr als 83 Unzen Silber. Eine derartige Bevorzugung des gelben Metalls konnte zuletzt 2008 beobachtet werden.

Doch die Investorennachfrage nach Silber ist jüngst stark gewachsen. Das zeigt sich insbesondere bei den börsengehandelten Silberfonds (Exchange Traded Funds, ETF), die physisch mit Silber hinterlegt sind. Im Juni stiegen die Bestände auf ein neues Rekordniveau. Gemäss dem ETF-Anbieter ETF Securities haben die Anleger nach Gold und dem Franken nun auch Silber als sicheren Hafen wiederentdeckt.

Optimistische Anleger

Auch am Terminmarkt sind die Anleger mit Blick auf das Edelmetall optimistischer. Anhand der Differenz zwischen den Positionen auf steigende und denen auf fallende Preise kann das Verhalten spekulativer Anleger abgeschätzt werden. Überwiegen die Kaufpositionen, spricht man von einer Netto-Long-Position. Erwartet die Mehrheit fallende Kurse, resultiert eine Netto-Short-Position.

Vergangene Woche sind die Netto-Long-Positionen gemäss Daten der Aufsichtsbehörde Commodity Futures Trading Commission (CFTC) auf ein neues Allzeithoch von 83’700 Kontrakten gestiegen. Das entspricht einem Plus von mehr als 30% seit Anfang Juni.

Angebotsdefizit wird grösser

Silber wird aber nicht nur von Anlegern zur Portfolioabsicherung nachgefragt. Industrielle Zwecke machen mehr als die Hälfte des Bedarfs aus. Dank der guten Leitfähigkeit findet das weiche Metall insbesondere in der Elektronik Verwendung. Aber auch bei medizinischen Geräten wird es genutzt, denn es hat eine antibakterielle Wirkung.

Die Gesamtnachfrage ist 2015 das vierte Jahr in Folge gewachsen und hat mit 1170 Mio. Unzen das Angebot um 30 Mio. Unzen übertroffen, wie die Branchenorganisation Silver Institute in ihrem Jahresbericht schreibt. Auch für das laufende Jahr rechnen die Experten mit einem wachsenden Bedarf, insbesondere in der Fotovoltaik.

Gleichzeitig erwarten sie einen Angebotsrückgang um 5%. Das würde zu einer deutlichen Ausweitung des Unterangebots führen und den Silberpreis weiter stützen. Mittelfristig wird jedoch die US-Zinspolitik für die Preisentwicklung in Silber und Gold massgeblich sein.

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