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Übertriebene Anlegersorgen bei Valora

Die Ausschreibung umfasst 265 Kiosk- und Convenience-Flächen in der ganzen Schweiz.

Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) müssen wegen auslaufender Verträge ab 2021 eine Vielzahl ihrer Convenience-Verkaufsflächen in Bahnhöfen neu vermieten. Aus diesem Grund teilten sie am Freitag mit, diese müssten neu ausgeschrieben werden. Die Frist läuft bis zum 14. Dezember dieses Jahres.

Auch Valora, die mit ihren K-Kioskläden und verschiedenen Convenience-Angeboten wie Avec und Brezelkönig heute einen erheblichen Teil dieser Flächen mietet, muss eine neue Bewerbung einreichen. Dies schürte unter Anlegern Ängste, dass die Detailhandelsgruppe zumindest einen Teil ihrer Verkaufsflächen an Mitbewerber verlieren könnte oder für bisherige Flächen höhere Abgaben leisten muss. Im Tagesverlauf fielen die Aktien bis auf 322 Fr. (–4,5%) und damit auf den Stand von Jahresbeginn.

Valora will sich für alle Verkaufsflächen bewerben

Für Valora kommt das Vorgehen der SBB nicht überraschend. «Wir sind in regelmässigem Austausch», sagt Finanzchef Tobias Knechtle auf Anfrage von Finanz und Wirtschaft. Er sei überzeugt, dass Valora stark aufgestellt sei, um die Ausschreibung erfolgreich abzuschliessen.

Valora wird sich gemäss Knechtle für alle 265 ausgeschriebenen Verkaufsflächen bewerben. «Ein Grossteil davon wird von uns bereits gehalten. Es bietet uns aber auch die Chance, an neue attraktive Standorte zu gelangen», so Knechtle weiter.

In der Tat mutet der Kursrückgang am Freitag nach etwas gar grosser Vorsichtshaltung an. Die SBB und Valora verbindet eine über hundertjährige Partnerschaft. Es ist kaum anzunehmen, dass die Bahngesellschaft Valora durch die Wegnahme exzellenter Verkaufsflächen brüskieren wird.

Starke Verhandlungsposition

Zudem darf auch die Verhandlungsposition von Valora als stark eingestuft werden. «Sie bietet mit ihren Marken attraktive Konzepte, wenn es um Umsatzmieten geht», sagt Analyst Ronald Wildmann von Research Partners.

Grundsätzlich bestehe bei Neuausschreibungen immer das Risiko, dass ertragsreiche Fläche an die Konkurrenz verloren gehen könne. Denkbar sei auch, dass die Ausschreibung der SBB ausländische Wettbewerber wie WH Smith (UK), Lagardère (F) oder Femsa (Mex) in die Schweiz locke.

Es sei kaum im Interesse der Bundesbahnen, mit möglichst vielen Parteien Geschäftsbeziehungen zu unterhalten, sagt Vontobel-Analystin Lorena Zini. Auch sie geht davon aus, dass der Kursrückgang übertrieben ist. «Selbst wenn die Mieten um 10% erhöht würden und Valora fünfzig Verkaufsstellen verlöre, wären die Folgen für den Gewinn auf Stufe Ebit für 2021 vernachlässigbar», sagt Zini.

Langfristige Kurschancen

Seit dem Hoch Mitte Januar, als die Titel 362.50 Fr. kosteten, haben sie über 10% korrigiert. Sowohl Wildmann wie Zini betrachten den Rückgang als ungerechtfertigt und deshalb als Kaufchance. «Das Wachstum von Valora findet nicht in der Schweiz, sondern in Deutschland, und in Zukunft möglicherweise in den USA statt», sagt Wildmann.

Anleger, welche mit genügend Geduld auf diese Perspektiven setzen, finden in Valora einen Titel, der heute zwar nicht unterbewertet, aber mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2018 von knapp 20 angesichts der Wachstumsaussichten attraktiv bewertet ist.

Die komplette Historie zu Valora finden Sie hier. »

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