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Riskante Schulden

Weltweit gibt es nur noch wenige Länder, die das bestmögliche Schuldnerrating AAA bewahrt haben – die Schweiz gehört dazu. Ganz anders präsentiert sich die Situation in der Unternehmenswelt: Die Gruppe der «Makellosen» hat sich über die vergangenen Jahre dezimiert. Mit Johnson & Johnson und Microsoft sind gerade mal zwei kotierte Gesellschaften mit der S&P-Maximalnote übriggeblieben.

Der Schwund im Triple-A-Segment stellt allerdings nur die Spitze des Eisbergs dar. Vor allem in den Vereinigten Staaten, aber auch in Europa hat sich die Bilanzqualität spürbar verschlechtert. Statt sich auf den Cashflow sowie bestehende Kapitalpolster zu beschränken, haben Unternehmen die Niedrigzinsen dazu genutzt, günstiges Fremdkapital aufzunehmen. Die Nettoverschuldung hat sich damit immer stärker vom Geschäftsgang entkoppelt.

Bislang hat die Abkehr vom «finanziellen Konservatismus» noch keine grösseren Marktturbulenzen verursacht. Vor allem, weil die globalen Notenbanken mit Zinserhöhungen zugewartet haben, angesichts der schwächelnden Weltkonjunktur und niedriger Inflation. Die negative Seite des Schuldenbooms wird aber spätestens dann zu Tage treten, wenn die geldpolitische Normalisierung einsetzt.

Vor Kurzem erklärte darum David Rosenberg, Chefökonom des kanadischen Vermögensverwalters Gluskin Sheff, dass sich bei den Unternehmensanleihen eine Blase gebildet habe – eine Blase, die durch höhere Zinsen zum Platzen gebracht werde. Wer gefährliche Anreize schafft, darf sich später nicht wundern, wenn diese auch genutzt werden.