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Range Rover Velar

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Er sieht etwas ungelenk aus, der Range Rover Velar, wenn man etwas mehr Bodenfreiheit braucht – was sich über die Wahl des Fahrprogramms bewerkstelligen lässt. Das kann durchaus passieren, schliesslich gehört «off road» zu den Kernkompetenzen der englischen Marke.

Der Allradantrieb gehört weiterhin zum Besten, was es für Geld zu kaufen gibt. Und man hört so sagen, dass nicht alle Range Rover ausschliesslich vor dem schicken Kaffeehaus geparkt werden.

Dort allerdings, schön geparkt, sieht der SUV richtig gut aus, hohe Gürtellinie, wenig Fensterfläche, riesige Räder. Es ist klar, dass der Velar sich bestens verkaufen wird. Design ist weiterhin einer der wichtigsten Gründe für die Kaufentscheidung, und es gibt derzeit keinen SUV, der auch nur annähernd so stark auf Design setzt wie das jüngste Kind von Range Rover.

Also: auf dem siebenspurigen Highway. Und vor besagtem Kaffeehaus. Und wo diese Fahrzeuge sonst so rumstehen. Aber, das ist ja wichtig: Man muss sich anpassen können, wandelbar sein – und weshalb sollte ein Auto nur ein SUV sein? Witzig: die versenkten Türgriffe, die ausfahren, wenn man sich dem Fahrzeug nähert.

Saubere Innenausstattung

Das Design-Lob für aussen wird noch in den Schatten gestellt durch das für innen. Sauber gemacht: Die Mittelkonsole besteht im vorderen Teil aus einem gewaltigen Touchscreen, über den das gesamte Bediensystem gesteuert werden kann, darüber gibt es noch einen Screen für Navi und Weiteres.

Soft, easy, übersichtlich, absolut auf der Höhe der Zeit. Und kinderleicht verständlich, sogar für renitente Gebrauchsanweisungsverweigerer. Mit dem besten Head-up-Display bislang. All dies in einer schicken Auflösung.

Auch sonst schönes Leder, feine Materialien, bestens zusammengefügt und liebevoll verarbeitet. Da ist Range Rover auf der Höhe. Die Sitze sind vielleicht etwas gar ausladend.

Einziges Manko: Der Startknopf ist derart gut versteckt, dass man noch ein zusätzliches Handgelenk braucht, um ihn erreichen zu können. Ansonsten sind die Platzverhältnisse erfreulich grosszügig, auch hinten – aber man sieht von dort halt nicht so recht nach draussen, was dem Design geschuldet ist.

Es gibt 673 Liter Kofferraum, grosszügig; bei abgeklappten Rücksitzen sind es 1731 Liter. Aber das darf man von einem 4,8 Meter langen Fahrzeug auch erwarten.

Der Velar teilt sich die Plattform mit dem Jaguar F-Pace. Und das ist sein Problem: Stromer sind zwar angekündigt, doch vorerst gibt es nur das klassische Programm an Selbstzündern und Benzinern mit einer Leistungsspanne von 180 bis 380 PS.

Wir haben uns selbstverständlich das böseste Gerät geschnappt. Und ja, das Teil marschiert. Trotz 1,9 Tonnen Gewicht. Es klingt auch gut, und 5,7 Sekunden von 0 auf 100 sowie 250 km/h Höchstgeschwindigkeit sind Werte, die einfach zum guten Ton gehören.

Mein Haus, meine Jacht, mein Supercharged-Velar – das war übrigens der Tarnname bei der Entwicklung des allerersten Range Rover.

Geradeaus fährt er super

Allerdings: So richtig fröhlich funktioniert alles nur geradeaus. Nicht alles, was sportlich aussieht, hat dann auch ein sportliches Fahrverhalten. Der Wagen neigt sich schon, und weil man doch relativ weit oben sitzt, schafft das nicht das Vertrauen, das man braucht, wenn man die Kurvenfolge etwas flotter durcheilen will.

Wir verstehen die Fahrwerkabstimmung nicht ganz: Das Teil ist in der Strassenabstimmung ziemlich hart, also komfortabel ist anders, aber sportiv geht dann doch nicht? Und nein, bitte die elektronischen Helferlein nicht ausschalten, die 380 PS können ziemlich impulsiv werden, wenn man sie fordert.

Das sind Überraschungen, die man bei solch schwerem Geschütz nicht wirklich braucht. Man darf aber davon ausgehen, dass es auch noch eine 500-PS-plus-Version geben wird. Dann wird das alles auch nicht besser.

Doch das muss heute wohl sein, Alfa Romeo und Porsche haben das auch im Angebot, und da lässt sich viel Geld verdienen. Und nein, wir waren nicht im Gelände, irgendwie will man diesen Wagen ja nicht verschmutzen.

Der Velar kostet ab 64 900 Fr. Das sind 10 000 weniger als der nur 5 Zentimeter längere Range Rover Sport – und 24 000 mehr als der Evoque.

Für den P380 sind dann schon mindestens 78 300 Fr. aufzuwenden, dies aber quasi für eine Nackt-Version; solches will ja niemand in diesem Preissegment.

Und so kommt reichlich Geld zusammen, wenn man sich einen feinen Velar konfiguriert, da schenken die Briten der deutschen und der schwedischen Konkurrenz nichts. Aber so ein Velar sieht halt auch einfach schick aus, aussen wie innen. Und deshalb gilt bei den Anschaffungskosten dann eben wieder doch: alles relativ.