Profis fürchten Bond-Crash
Fondsmanager nennen einen Anleihen-Crash als grösstes Risiko. Gefragt sind Bankaktien und Europa. US-Aktien werden gemieden.
Der kräftige Anstieg der Bondrenditen vor zwei Wochen hat die Investoren auf ein Thema sensibilisiert, das zuvor in den Hintergrund gerückt war: ein Kurssturz bei sicheren Staatsanleihen.
In der neusten Umfrage von Bank of America Merrill Lynch (BofA ML) wurde ein Crash im globalen Bondmarkt am häufigsten als grösstes Risiko genannt.
Chinas Straffung der Kreditbedingungen dagegen kümmert sie unterdessen weniger als ein möglicher Fehltritt der US-Notenbank (Fed) oder der Europäischen Zentralbank (EZB).
Entsprechend vorsichtig sind die Fondsmanager bei Anleihen positioniert. Per saldo gaben 55% an, dass sie im Portfolio Anleihen untergewichtet hätten. In Aktien sind sie nach wie vor übergewichtet, wenn auch etwas weniger stark als noch zu Jahresbeginn. Die nachlassende Begeisterung für Aktien könnte mit den gedämpften Gewinnerwartungen zusammenhängen.
Der Anteil befragter Investment-Profis, die weiter steigende Unternehmensgewinne erwarten, ist auf 41% gefallen – den tiefsten Stand seit den US-Präsidentschaftswahlen.
Gegenüber dem Vormonat haben die Profis vor allem aus den Sektoren IT, Industrie und zyklischer Konsum in Gesundheits- und Baustoffaktien umgeschichtet. Auch Rohstoffe wurden wieder leicht aufgebaut. Auf Länderebene hat Japan auf Kosten von Grossbritannien in der Anlegergunst gewonnen.
Diese Umschichtung zum Vormonat ändert aber an der grundsätzlichen Vorliebe für Tech, Banken und Europa wenig.
Deutlich untergewichtet sind die Sektoren Versorger, Telecom und Energie.
US-Aktien sind den Profis zu teuer und werden aus den Portfolios gekippt. Nach 15% im Vormonat sind es jetzt bereits netto 20%, die US-Aktien untergewichtet haben. Die relative Positionierung von US-Aktien zu anderen Industrieländerbörsen ist so niedrig wie zuletzt 2008.
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