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Phoenix Mecano muss den Tatbeweis liefern

Auf einen konkreten Ausblick auf 2016 verzichtet Phoenix Mecano: ein Werk des Komponentenherstellers in Stein am Rhein.

Phoenix Mecano wähnt sich auf der Zielgeraden einer jahrelangen Neuausrichtung. Diese wurde nötig, nachdem der Solarmarkt zusammengebrochen war und 70 Mio. € Umsatz mit Wechselrichtern für die Photovoltaik durch andere Produkte ersetzt werden mussten.

Nun zeigt das Startquartal 2016 ermutigende Anzeichen, dass der Gehäuse- und Industriekomponentenhersteller im kommenden Jahr in das strategische Zielband einer operativen Marge von 8 bis 12% zurückkehrt – zum ersten Mal seit 2010.

In den ersten drei Monaten nahm der Umsatz 5% zu. Damit setzte sich das 2015 verzeichnete Wachstum, dem eine lange Umsatzstagnation vorausgegangen war, fort. Das Betriebsergebnis stieg 12,7%, wodurch die Betriebsgewinnmarge von 6,2 auf 6,7% stieg. Der Gewinn lag 36% höher als vor Jahresfrist, weil ein Abwertungsverlust auf Eurobeständen wegfiel.

Turnaround-Potenzial

Die operative Gesamtmarge und die Rendite auf dem investierten Kapital (ROIC) sind nach wie vor unbefriedigend. Zwei von drei Geschäftsbereichen, Gehäusetechnik und Mechanische Komponenten, erfüllen die Vorgaben ziemlich locker (für den ROIC gelten 15% als Massstab).

Die Sparte Elcom/EMS hingegen, die vor allem Strommesswandler anbietet, schreibt seit der Solarkrise rote Zahlen. Im vergangenen Jahr waren es wegen Abwertungsverlusten von 11,2 Mio. € und Kosten für Personalabbau insgesamt 21,7 Mio. €.

Im ersten Quartal wurde das Manko von 1,5 auf 1,1 Mio. € gedrückt. Im Resultat sind Anfangskosten für die Vermarktung neuer Produkte und den Ausbau von Vertriebsstrukturen enthalten. Ziel bleibt, im Jahresverlauf die Gewinnschwelle zu erreichen. Mittelfristig strebt Elcom/EMS eine Ebit-Marge von mindestens 5% an, womit die Kapitalkosten gedeckt wären.

Antriebsmotörchen für Komfortsessel gefragt

Auch die beiden anderen Bereiche haben Verbesserungspotenzial. Die Marge von Gehäusetechnik lag vor einigen Jahren auf 18 bis 20%. Unterdessen ist sie auf 11% gesunken, als Folge anhaltenden Margendrucks im Hauptmarkt Europa und Ertragseinbussen in der Schweiz nach der Aufhebung der Euro-Untergrenze. Phoenix Mecano will künftig mehr branchenspezifische Produkte mit höherer Wertschöpfung anbieten, doch die Markteinführung benötigt Zeit.

Die grösste Sparte, Mechanische Komponenten, stösst mit elektrischen Antrieben für das Verstellen und Positionieren von Betten und Komfortmöbeln auf eine hohe Kundennachfrage, besonders in den USA und in Asien, dort vor allem China. Mit diesen Produkten stieg der Umsatz im vergangenen Jahr 18%.

Das Verhältnis von knapp 96% von Aufträgen zu Umsatz von Januar bis Ende März 2016 im Vergleich zum Vorjahresquartal bereitet Rochus Kobler keine Sorgen. Der rollende Wert, von Quartal zu Quartal, liege immer noch über 100.

Sanfte Stabsübergabe

Der 46-jährige Kobler ist seit sechs Jahren in der Gruppenleitung von Phoenix Mecano. Er wird nach der Generalversammlung am 20. Mai Benedikt Goldkamp in der operativen Führung ablösen.

Goldkamp, der als Vertreter der Gründerfamilie 35% des Aktienkapitals vertritt, wird Präsident des Verwaltungsrats und sich als solcher eher um strategische Fragen und Grosskunden in Asien kümmern. Der Wechsel ist auch ein Zeichen, dass der Ankeraktionär die Phase der strukturellen Anpassungen zu Ende gehen sieht.

Investoren sollten das Unternehmen jetzt auf ihren Radar nehmen. An Bilanzqualität hat es Phoenix Mecano nie gefehlt.

Für 2015 wird eine unveränderte Dividende ausgeschüttet, obschon der ausgewiesene Gewinn zwei Drittel schrumpfte. Die Phase sinkender Betriebsgewinnmargen ist vorüber. Das operative Ergebnis soll dieses Jahr auf 34 bis 40 Mio. € steigen, nach bereinigten 30 Mio. im zurückliegenden Jahr.

Die komplette Historie zu Phoenix Mecano finden Sie hier. »

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