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Pharma pflegen

Vor einem Jahr lehnte das Schweizer Volk die Unternehmenssteuerreform III klar ab. Ungut für die Pharmabranche. Die im Paket vorgesehene Patentbox war besonders auf ihre Anliegen zugeschnitten. Was auch immer die Gründe waren, die zum Nein führten: Die Wahrnehmung, dass der Wohlstand der Schweiz erheblich und immer mehr von der Pharmaindustrie abhängt, müsste besser sein.

Die Pharmabranche erwirtschaftet wertmässig gegen 40% der Schweizer Warenausfuhren. Weil sie stetig überdurchschnittlich wächst, dürften es in nicht ferner Zukunft mehr als 50% werden. Die Globalisierung zwingt die verschiedenen Industriestandorte, auf ihre Stärken zu setzen; insofern ist diese Konzentration normal.

Noch gibt es in den Apotheken keine Blockbuster «Made in China». Das wird sich ändern, wenngleich nicht über Nacht . Der amerikanische Multi GE steckt derzeit 800 Mio. $ in einen Biopharma-Park in Guangzhou. Das passt ins Bild: Chinas Volkswirtschaft bewegt sich auf der Wertschöpfungskette zügig und gezielt vorwärts, aus eigener Kraft und über ausländische Direktinvestitionen. Die Aufbauphase als Niedriglohnland endet, zunehmend innovationsgetriebenes Wachstum setzt ein.

Dass China in Forschung und Entwicklung an die Spitze aufrücken will – gerade auch in der Schlüsseltechnologie Pharma –, ist kein Grund zur Angst, sondern zur Anstrengung. Die Konkurrenz von Novartis, Roche etc. schläft auch anderswo nicht. In den USA etwa sind Boston und San Francisco attraktive Biotech-Standorte.

Die Schweizer Pharma ist international, die Politik dagegen provinziell – die Chemie stimmt buchstäblich nicht ganz. Das kann zu Eigentoren führen. Die Patentbox bleibt in der Steuervorlage 17 (dem Ersatz für die USR III) zwar enthalten, doch auch diese Reform wird zur Zangengeburt.