Grosses Interesse an Nestlés US-Süsswarengeschäft
Die US-Private-Equity-Gesellschaft Rhône Capital wird mit der Übernahme in Verbindung gebracht. Die Transaktion wäre ein wichtiger Schritt für CEO Schneider.
Das US-Süsswarengeschäft von Nestlé zieht einen weiteren Interessierten an. Gemäss der «Financial Times» (FT) hat die US-Private-Equity-Gesellschaft Rhône Capital in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Nestlé-Finanzchef Jim Singh ein verbindliches Angebot abgegeben. Die Zeitung beruft sich auf mit dem Auktionsprozess verbundene Personen.
Doch Ferrero gelte weiterhin als Favorit, schreibt die FT. Der italienische Konzern hat zuletzt grosses Interesse am US-Markt signalisiert. Eine Entscheidung werde in diesem Monat erwartet. Neben Ferrero wurde auch dem US-Schokoladenhersteller Hershey Interesse an den Nestlé-Assets nachgesagt .
Nicht mehr Kerngeschäft
Im Juni 2017 hatte der Nahrungsmittelhersteller unter dem neuen CEO Mark Schneider bekanntgegeben, dass das US-Süsswarengeschäft nicht mehr zum Kerngeschäft gehört. Nestlé hat in diesem Bereich zuletzt Marktanteile verloren und sieht hinter Mars, Hershey und Lindt keine Möglichkeit, eine führende Position zu erreichen.
Der Konzern prüfte daraufhin strategische Optionen. In den vergangenen Monaten hatten sich die Zeichen verdichtet, dass es zu einem Verkauf der Sparte kommen wird. Analysten veranschlagen den Wert des Geschäfts, das im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 900 Mio. Fr. erzielt hat, auf bis zu 2,5 Mrd. $. Zum Süsswarengeschäft von Nestlé in den USA gehören insbesondere einheimische Schokoladenmarken und Süssigkeiten.
Verkauf bis Ende März
Nestlé wollte die Transaktion ursprünglich noch im alten Jahr abschliessen, doch sie verzögerte sich. Im Dezember wurde schliesslich bekannt, dass sich Nestlé bis Ende März vom Geschäft getrennt haben will. Man rechne damit, den Verkauf im ersten Quartal 2018 über die Bühne zu bringen, wurde eine Konzernsprecherin zitiert.
Für Schneider wäre die Transaktion ein weiterer wichtiger Schritt, um das Produktportfolio neu zu positionieren. Kurz nach seinem Amtsantritt im Januar 2017 hatte er mitgeteilt, sich fortan stärker auf die Wachstumssegmente fokussieren zu wollen. Dazu gehören die Bereiche Kaffee, Produkte für Heimtiere, Säuglingsnahrung und Wasser.
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