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Nur eine Option

Bis mindestens Ende 2019 wird die Europäische Zentralbank die Leitzinsen nicht erhöhen. Warum das für die Schweiz wichtig ist? Weil damit der ursprünglich noch für dieses Jahr erwartete Zinsschritt auch hierzulande nicht vor 2020 kommen wird. Ein Blick auf den Terminmarkt zeigt, dass in Europa erst im Herbst 2020 an der Zinsschraube gedreht werden dürfte; eine halbe Ewigkeit .

Als Begründung, warum SNB-Chef Thomas Jordan seinem Amtskollegen Mario Draghi nicht vorauseilen darf, wird immer wieder die schmerzhafte Frankenaufwertung herangezogen. Sobald die Zinsen in der Schweiz steigen und in Europa stillstehen, würden Investoren Geld aus der Eurozone in die Schweiz tragen. Das bedeutet Frankenaufwertung und das wiederum Schwierigkeiten für die Schweizer Wirtschaft. Auch der Kernauftrag, die Preisstabilität zu gewährleisten, wäre für die SNB dann wohl nicht mehr zu erfüllen.

Doch halt. Es gibt Experten, die davon überzeugt sind, dass ein Alleingang gar nicht zu der befürchteten Frankenaufwertung führen würde. Sollte Thomas Jordan einfach mutig sein, wie er es bei der Einführung und der Aufhebung der Frankengrenze war? Nein. Auf solche Experimente kann er sich nicht einlassen. Sicherheit geht vor. Der Notenbankchef betont zwar immer die Unabhängigkeit der SNB, weiss jedoch, dass die mutige nicht immer die richtige Entscheidung ist, schon gar nicht, wenn es um Geldpolitik geht. Nach der vierteljährlichen Lagebeurteilung der SNB in zwei Wochen werden wir mehr wissen über die geldpolitischen Nuancen. Was wir jetzt schon wissen: Die Negativzinsphase wird anhalten, noch lange. Gute Kunde für den Aktienmarkt.