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Novartis erzielt Durchbruch in der Genforschung

Hauptsitz von Novartis: Die Immunoonkologie, mit der Krebs durch Genveränderungen bekämpft wird, gilt als eines der heissesten Themen in der Pharmabranche.

Die Nachricht signalisiert den Anbruch einer neuen Ära in der Medizingeschichte: Ein Expertenausschuss der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA hat am Mittwoch einstimmig empfohlen, dem ersten Medikament die Marktzulassung zu erteilen, mit dem Krebserkrankungen genetisch bekämpft werden können.

Der CTL019 genannte Wirkstoff gegen einen spezifischen Typ von Leukämie wurde von Novartis in Zusammenarbeit mit Forschern der Universität Pennsylvania entwickelt. Vereinfacht gesagt werden die Zellen des Patienten während einer Blutentnahme damit so transformiert, dass das Immunsystem ausreichend gestärkt wird, um den Krebs zu überwinden.

Die FDA ist zwar nicht verpflichtet, der Empfehlung des zehnköpfigen Gremiums zu folgen. In der Regel handelt sie aber nach seiner Einschätzung und wird voraussichtlich Ende September einen definitiven Entscheid fällen. Die Wahrscheinlichkeit ist damit gross, dass das Präparat in den USA als weltgrösstem Gesundheitsmarkt in den Verkauf gehen wird.

Für den Basler Konzern könnte das einen wichtigen Umsatzzuwachs bedeuten. Gemäss dem «Wall Street Journal» schätzen Analysten des Investmenthauses Jefferies, dass der neue Wirkstoff bis 2021 jährliche Einnahmen von rund 850 Mio. $ in den USA einbringen dürfte. Zum Vergleich: Vergangenes Jahr erwirtschaftete Novartis rund 48,5 Mrd. $ Umsatz.

CTL019 ist jedoch erst der Anfang. «Es besteht noch viel Raum für weitere Wirkstoffe. Bei den Medikamenten der zweiten Generation sind wir dabei, und bei den personalisierten Produkten mit T-Zellen sind wir sogar führend in der Technologie», sagte Novartis-VR-Präsident Jörg Reinhardt zum Thema Immunoonkologie vor wenigen Tagen im Interview mit «Finanz und Wirtschaft ».

Der FDA-Ausschuss rät, das Medikament für Patienten im Alter von 3 bis 25 Jahren anzuwenden, bei denen die herkömmliche Chemotherapie versagt hat. In solchen Fällen beträgt die Überlebenschance nur 16 bis 30%. Die Tests von Novartis zeigen gemäss der Nachrichtenagentur Reuters hingegen, dass der Blutkrebs bei 83% der Erkrankten nach drei Monaten teilweise oder ganz verschwunden ist.

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