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Nachhaltigkeit: Viele Schweizer Multis sind top

Globale Konzerne werden daran gemessen, was sie in Schwellenländern für die Mitarbeitersicherheit tun (Bild: Produktion in Indien).

G leich fünf Schweizer Konzerne gehören zu den besten. Sie werden vom Indexanbieter Dow Jones in Zusammenarbeit mit dem Analysehaus RobecoSAM als global die Nachhaltigsten ihrer Branche ausgezeichnet. Für den Dow Jones Sustainability Index sind auf Basis von 3400 beurteilten Unternehmen Ranglisten für 24 Wirtschaftssektoren erstellt worden. Mit dem Fünferticket Nestlé, Roche, SGS, Swiss Re und UBS stellt die Schweiz das grösste Kontingent von Branchenbesten – vor den Nieder­landen, Deutschland und den USA.

Die Nachhaltigkeitsbeurteilung ergänzt die übliche Finanzanalyse mit umweltbezogenen und geschäftsethischen Kriterien. Dazu gehören etwa die Fairness zu Beschäftigten und die Sicherheit von Produktionsverhältnissen an Unternehmensstandorten in Schwellenländern, aber auch die wahrheitsgetreue Deklaration von Produkteigenschaften.

Tadelloses Image darf kosten

Solche Nachhaltigkeitsfragen erlangen  rasch eine finanzielle Dimension, wie das Beispiel Volkswagen-Dieselskandal zeigt. Deshalb versuchen Unternehmensverantwortliche, Imageprobleme durch bessere Arbeitsprozesse zu vermeiden. Und viele Anleger präferieren zunehmend Wertpapiere von Unternehmen, die solchen Gefahren – die rasch in eine Vernichtung von Börsenwert münden – mit vorbildlicher Führung entgegenwirken.

In der Schweiz haben sich die Nachhaltigkeitsinvestments 2015 von 71 Mrd. auf 136 Mrd. Fr. nahezu verdoppelt. Berücksichtigt sind dabei Anlagefonds und Vermögensverwaltungsmandate. In der letztjährigen Auswertung des Forums Nachhaltige Geldanlagen sind zudem erstmals selbst verwaltete Vermögen institutioneller Anleger von 55 Mrd. Fr. enthalten.

Der Interessenverband Swiss Sustainable Finance erwartet gemäss Geschäfts­leiterin Sabine Döbeli ein anhaltendes Wachstum: «Klassische Vermögensstiftungen zeigen zunehmendes Interesse, weil der Swiss Foundation Code mit generellen Empfehlungen zu nachhaltigen Anlagen ergänzt wurde.» Auch unter Pensionskassen sei einiges in Gang gekommen, nachdem sich sieben staatliche Kassen im Schweizerischen Verein für verantwortungsbewusste Kapitalanlagen SVVK zusammengeschlossen hätten.

Das Motiv der Investoren ist gemäss Döbeli, das Rendite-Risiko-Profil des Anlageportefeuilles im langen Zeitraum zu verbessern und indirekt darauf einzuwirken, dass in den Chefetagen der globalen Unternehmen vermehrt auf nachhaltiges Wirtschaften geachtet werde. Doch nicht immer bildet sich in der Börsenperformance ab, was von Nachhaltigkeitsanalysten gelobt wird. Der Dow-Jones-Sustainability-Weltindex untertrifft den MSCI-Weltaktienindex deutlich. Gemäss Angaben des schweizerisch-holländischen Kooperationspartners RobecoSAM ist das Indexangebot in letzter Zeit ergänzt worden. Sprecher François Vetri sagt auf Anfrage, dass verschiedene Pensionsfonds Lizenzen auf Teilindizes erwerben würden, um in spezifische Nachhaltigkeitsthemen wie bspw. Governance zu investieren.

Im Branchenvergleich gut

Mit der jährlichen Überarbeitung passt Dow Jones per 19. September die Indizes auf einigen Positionen an. Neu in den Weltindex aufgenommen werden etwa Adobe, Cisco und Royal Dutch Shell. ­Entfernt werden u. a. British American Tobacco, Intel und Samsung.

Für die Schweizer Indexpartizipanten ändert sich nichts. Ausser den  erwähnten fünf Branchenbesten bleiben sieben weitere SIX-kotierte Konzerne berücksichtigt – von den «Chemikern» Actelion, Clariant und Novartis über die Finanzbranchenvertreter Credit Suisse und Zurich Insurance bis zu Sonova und Swisscom.

Dass sie einen Vergleich mit dem jeweiligen Stoxx-Gesamtbranchenindex nicht scheuen müssen, illustriert die Kursgrafik. Die Aktien der Schwergewichte Nestlé und UBS sind dem Index voraus, die Roche-Papiere verpassen den Branchenschnitt nur ganz wenig.