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Mostra Venedig: Ein Ideal auf Erfolgskurs

Am Rande des roten Teppichs ensteht eine Art Idealbild der Filmkunst.

Der Lido ist etwas Besonderes. Weder die Croisette, noch die Planches, noch die Piazza Grande strahlen diese Magie aus, die beim Publikum jeden Abend von neuem die unbändige Lust weckt, ein Kino der anderen Art zu entdecken. Die Mostra von Venedig ist grandios und doch schlicht, glamourös und zugleich intim.

An die Filmschaffenden und ihre Werke stellt sie hohe Ansprüche. 2901 Filme waren 2016 im Rennen, nur 20 wurden für den Hauptwettbewerb ausgewählt. Es wird aber nicht nur der goldene Löwe vergeben. Neben dem Hauptpreis, der dieses Jahr an den philipinischen Film «The Woman Who Left» ging, werden zahlreiche weitere Auszeichnungen verliehen.

Festivaldirektor Alberto Barbera versucht so, ein breites Bild über das aktuelle Schaffen zu vermitteln. Die Reihe «Orizzonti» zum Beispiel fördert die aktuellsten und neuartigsten Ausdrucksformen. Filmstars, die im Blitzlicht der Fotografen über den roten Teppich schreiten, sind nur ein kleiner, aber wesentlicher Teil dieser Alchemie.

Sie haben das älteste Filmfestival der Welt zu dem gemacht, was es heute ist: eine mondäne, internationale Kulturveranstaltung. Wenige Jahre nach der Vergabe des ersten goldenen Löwen im Jahr 1934 beehrte Marlene Dietrich das Festival mit ihrer Anwesenheit und machte damit den Weg frei für den Glamour am Lido.

Sponsoren wollen Inhalt

Auch 2016 vereinte «La Serenissima» wieder das Who’s who der Filmwelt. Michael Fassbender, Alicia Vikander, Emma Stone, Mel Gibson, Jude Law, James Franco und andere Hollywoodgrössen gaben sich in Venedig ein Stelldichein. Es ist aber nicht dieser Starauflauf, der Sponsoren anlockt.

Daniel Riedo, CEO der Schweizer Uhrenmarke Jaeger-LeCoultre, die sich seit elf Jahren als Hauptsponsor des Festivals engagiert, sieht den Hauptvorteil im Inhalt: «Wir wären nicht am Festival interessiert, wenn es sich nur auf das Show-off auf dem roten Teppich beschränken würde. Die kulturelle Verankerung ist aus meiner Sicht äusserst wichtig. Und die ist bei der Mostra gegeben – nicht nur durch die Qualität der Filmauswahl, sondern auch dank historischer Aspekte. Wir finanzieren die Restauration alter Filme, die ohne externe Hilfe verloren gingen, und pflegen seit elf Jahren enge und sehr gute Kontakte mit den Organisatoren. Trotzdem haben wir natürlich ein beschränktes Budget, aber die Mostra bleibt in einem vernünftigen Rahmen. Seit drei Jahren unterstützen wir zudem die Scuola di San Rocco, denn wenn wir uns für eine Veranstaltung entscheiden, dann richtig. Wir versuchen, uns auch in die Kultur des Landes einzubringen. Inhalt ist wichtig. Glamour um des Glamours Willen interessiert uns nicht.»