Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Moody’s warnt vor Einbussen für Banken

Für inländische Banken seien Hypotheken mit einem Anteil von mehr als 90% an den Gesamtdarlehen der Kern ihres Geschäfts.

Zwei Gesetzesvorhaben des Bundesrats können den Schweizer Hypothekarmarkt fundamental umkrempeln. Davor warnt die Ratingagentur Moody’s in einem aktuellen Bericht. Es handelt sich zum einen um die Abschaffung des Eigenmietwerts und zum anderen um den geplanten Einstieg der PostFinance in das Hypothekargeschäft.

Das erste Vorhaben würde die Nachfrage nach Hypotheken einschränken, das zweite zugleich das Angebot ausweiten. Für die Banken bedeute dies Gewinneinbussen und die verstärkte Konsolidierung der Branche. «Wenn die beiden Regierungsinitiativen wie geplant weitergehen werden, stehen Schweizer Banken schwierige Zeiten bevor», schreiben die Moody’s-Autoren.

Langsam und über Zeit

Beim Eigenmietwert handelt es sich um ein fiktives Einkommen, das Eigentümer einer selbst bewohnten Liegenschaft versteuern müssen. Dieses Einkommen kann durch den Abzug der Schuldzinsen und der Unterhaltskosten reduziert werden. Wird der Eigenmietwert abgeschafft, fällt der Anreiz weg, Schulden zu machen, um weniger Steuern zu zahlen. Hauseigentümer würden also versuchen, ihre Hypothekarschulden bei steigenden Zinsen rascher abzuzahlen, als dies heute der Fall ist.

Wie «Finanz und Wirtschaft» dargestellt hat, würden die inlandorientierten Hypothekarbanken dadurch Geschäft verlieren, allerdings langsam und über Zeit. Beispielsweise rechnet der Chef der Luzerner Kantonalbank, Daniel Salzmann, mit einem Rückgang der Bilanzsumme seiner Bank um 5% über zehn Jahre.

Auf der anderen Seite steht mit der PostFinance ein Koloss vor dem Einstieg ins Geschäft mit Hauskrediten, wie «Finanz und Wirtschaft» berichtet hat. Die Bank betreut rund 3 Mio. Kunden und hält mit 110 Mrd. Fr. 9% der Schweizer Einlagen auf ihren Büchern. Sie ist doppelt so gross wie die Berner und die St. Galler KB zusammen. Der Verband der Kantonalbanken warnt denn auch vor einem Preiskampf, wie er bereits mit dem verstärkten Eintritt der Versicherer in den Markt spürbar geworden ist.

Wachstum geht zurück

Während die Abschaffung des Eigenmietwerts wahrscheinlich erscheint, stehen hinter der Ausweitung des Kreditgeschäfts von PostFinance angesichts des Widerstands aus den Kantonen also grössere Fragezeichen. Der Schweizer Hypothekenmarkt ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Die jährliche Wachstumsrate von 4,1% übersteigt die der gesamten Wirtschaft von 1,5% zwischen 2007 und 2017.

Doch obgleich die Schweizer Wirtschaft unter Volllast läuft, verlangsamt sich das Hypothekenwachstum seit kurzem bereits. Infolgedessen ist es laut Moody’s für die Banken schwieriger geworden, ihr Zinsergebnis zu halten. Im Besonderen trifft es Kantonal-, Regional- und Raiffeisenbanken, die teilweise bis zu drei Viertel ihres Ertrags aus dem Zinsgeschäft erwirtschaften.

Aktien-Alert

Von ABB bis Züblin – erhalten Sie sofort eine E‑Mail, sobald ein neuer Artikel zum Unternehmen Ihrer Wahl erscheint.

Um diesen Service zu nutzen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.