Milani wählt: die Verbrauchsanzeige für die Dusche
«Designers Choice», Folge 11: Britta Pukall, Inhaberin von milani design & consulting, erklärt, warum verantwortungsvoll nicht gleichbedeutend mit freudlos ist.
Wie kann man auf positive Art leidenschaftliche Warmduscher dazu motivieren, bis zu 25% Wasser und Energie zu sparen? Ein innovativer Spin-off der ETH Zürich hat zusammen mit milani eine Duschwasseranzeige entwickelt, die in jeder Dusche auf einfachste Art eingebaut werden kann. Die Energie, die zur Messung und zur Anzeige des Verbrauchs benötigt wird, erzeugt eine kleine Wasserturbine im Inneren des Kleingeräts.
Amphiro a1 zeigt den Energie- und den Wasserverbrauch direkt unter der Dusche an: Ein sympathischer kleiner Eisbär auf der Anzeige des schlichten Geräts lässt spüren, wie es um den Verbrauch steht – ist er zu hoch, wird die Eisscholle, auf der er steht, immer kleiner, und er geht am Ende gar unfreiwillig baden. Wer will, kann seine Verbrauchserfolge auch in einem dazugehörigen Internetportal eintragen, persönliche Statistiken verfolgen und spielerisch mit anderen Nutzern vergleichen. Und das macht Sinn, denn Schweizer Haushalte wenden einen Grossteil des Warmwasserverbrauchs beim Duschen auf. Bei einem geschätzten jährlichen Energieaufwand von ca. 2000 Kilowattstunden (kWh) pro Haushalt für Warmwasser besteht ein attraktives Einspar- und Aufklärungspotenzial. Das Sparpotenzial pro Haushalt von rund 210 kWh Wärmeenergie pro Jahr entspricht z.B. dem Jahresenergieverbrauch einer Waschmaschine. Das EWZ erkannte das Einsparpotenzial sofort, übernahm Teile der Entwicklungskosten und gab die erste Grossbestellung auf.
Bei milani haben einige Designer das Gerät auch selbst eingebaut, weil es auf freundlich-originelle Art ermöglicht, ihren Wasser- und Energieverbrauch zu optimieren. Andere Messgeräte neigen im Vergleich dazu, überinformativ und unemotional zu sein, was mit dem sinnlichen Duschgenuss kollidiert, und greifen auf herkömmliche Energiequellen für die Messung und die Anzeige zurück, was dem ökologischen Anspruch zuwiderläuft. Amphiro meistert den gestalterischen Balanceakt zwischen ökologischer Verantwortung und Genuss, ohne dogmatisch zu werden, und steigert sogar eher das Wasservergnügen, da neben dem Körper auch das Gewissen mitduscht.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch