Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Huawei-Bann belastet die Tech-Industrie

Smartphones und ländliche Breitbandnetze sollen weiter funktionieren.

Ende vergangener Woche hat die US-Regierung den High-Tech-Konzern Huawei wegen angeblicher Gefährdung der nationalen Sicherheit auf eine schwarze Liste gesetzt. Spätestens ab Sommer sind Geschäfte von US-Unternehmen mit dem chinesischen Vorzeigekonzern genehmigungspflichtig.

Bereits haben amerikanische, aber auch andere Zulieferer Bestellungen von Huawei gestrichen. Unter anderem erhalten die Chinesen nur noch eingeschränkt Zugriff auf das Smartphone-System Android, was sich in den Verkaufszahlen von Huawei ausserhalb von China niederschlagen dürfte. Zu den Betroffenen gehört auch der Chiphersteller AMS, zu dessen Kunden Huawei zählt.

Tiefes Misstrauen

Huawei wurde Ende der Achtziger von Ren Zhengfei gegründet. Damals war er Ingenieur beim Militär und Mitglied der Kommunistischen Partei – darin wurzelt das tiefe Misstrauen der US-Regierung gegenüber dem Unternehmen. Huawei rüstet heute global Netzwerke von Telefongesellschaften aus und baut seit 2011 Smartphones unter eigener Marke. Im Markt für Mobilfunknetze führt der Konzern, bei den Smartphones hält er global die zweite Position hinter der koreanischen Samsung. Dabei ist er schon jetzt kaum präsent im wichtigen US-Markt. Die Erfolgsgeschichte steht nun vor einem Einschnitt.

Die US-Chiphersteller Qualcomm, Intel und Broadcom sowie die deutsche Infineon haben erklärt, keine Lieferungen mehr an Huawei sowie das Tochterunternehmen Honor zu senden. Die Alphabet-Tochter Google stellt die Zusammenarbeit bei Smartphone-Software ein. Das dürfte Huawei schmerzlich treffen. Auf den Geräten der Chinesen läuft das Google-System Android, ausserhalb des Heimatmarktes befinden sich Apps wie Gmail oder Google Maps darauf.

Kunden, die bereits ein Huawei- oder ein Honor-Smartphones besitzen, erhalten weiterhin Software-Updates, teilten sowohl Google als auch Huawei mit. Offen bleibt, wie es weitergeht. Die Chinesen hatten vor längerem mitgeteilt, an einem eigenen mobilen Betriebssystem zu arbeiten. Zu haben ist es noch nicht.

Chipwerte schwächeln

Huawei wird nicht an der Börse gehandelt. Die Anteile am Unternehmen gehören den 180 000 Angestellten. Die jüngste Attacke im Handelsstreit trifft dafür Chipwerte und Lieferanten, deren Aktien kotiert sind. Der Philadelphia Semiconductor Index verlor 3,3%. Es war dies die verlustreichste Woche für den Leitindex der Chipindustrie jemals. Die beiden Optikspezialisten Lumentum und Inphi gaben in der Spitze 5% nach. Der Huawei-Konzern, dessen Smartphones mit optischen Finessen glänzen, gehört zu den Grosskunden der beiden.

Auch die österreichische AMS, deren Aktien an der Schweizer Börse kotiert sind, verlor am Montag weit mehr als 10%, erholte sich am Dienstag. AMS liefert Sensoren an Huawei. Das Geschäft werde fortgesetzt, erklärte ein Sprecher. Profitieren vom Huawei-Bann könnten Apple und Samsung. Beide sind bedeutendere AMS-Kunden.

Aktien-Alert

Von ABB bis Züblin – erhalten Sie sofort eine E‑Mail, sobald ein neuer Artikel zum Unternehmen Ihrer Wahl erscheint.

Um diesen Service zu nutzen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.