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Wie UBS die Bank Monte dei Paschi retten will

Italiens Regierung verhandelt mit der Europäischen Kommission, um deren Zustimmung für zusätzliche staatliche Mittel an Monte Paschi sowie andere schwach aufgestellte Institute zu erhalten.

Die schwer angeschlagene italienische Bank Monte dei Paschi di Siena hat offenbar einen neuen Rettungsplan angeboten erhalten.

Die Bank bestätigte am späten Donnerstagabend den Eingang zweier entsprechender Briefe: Einer stamme von Corrado Passera, dem früheren Industrieminister Italiens, der andere von der Schweizer Grossbank UBS.

Über den Inhalt der Angebote macht die Bank keine Angaben. Ein Sprecher der Bank sagte jedoch gegenüber der Agentur Reuters, die beiden Briefe seien Teil desselben Angebots.

Der Verwaltungsrat werde den Inhalt der Briefe genau prüfen und zu gegebenem Zeitpunkt informieren. Mehrere Quellen bestätigten gegenüber Reuters, Passera werde am Freitag die Pläne dem Verwaltungsrat der Bank Monte dei Paschi präsentieren.

Wie die italienische Wirtschaftszeitung «Il Sole 24 Ore» am Freitag schreibt, sieht der von der UBS vorgeschlagene Plan eine Kapitalerhöhung von 2,5 bis 3 Mrd. € vor. Zudem sollen nachrangige, sogenannte Tier-1-Bonds in Aktienkapital umgewandelt werden.

US-amerikanische Private-Equity-Fonds sollen gemäss den Berichten eine tragende Rolle in der Rettungsaktion spielen.

UBS werde gemäss einem Bericht im «Corriere della Sera» einen Grossteil der Kapitalerhöhung und -umwandlung garantieren, werde aber keine direkte Investition in Monte dei Paschi eingehen.

Gemäss «Il Sole 24 Ore» soll zudem Passera das Amt des CEO der Bank übernehmen. Corrado Passera war bis 2011 Chief Executive Officer der italienischen Grossbank Intesa Sanpaolo, bevor er im Kabinett von Ministerpräsident Mario Monti Industrieminister wurde.

Die Meldung kommt für Monte dei Paschi zu einem entscheidenden Zeitpunkt: Am Freitagabend, 29. Juli, um 22 Uhr mitteleuropäischer Zeit werden die Resultate des europäischen Bankenstresstests publiziert. Der Markt erwartet, dass Monte dei Paschi den Test nicht bestehen und eine markante Kapitalerhöhung benötigen wird.

Monte dei Paschi leidet unter der Last von faulen Krediten im Umfang von bis zu 50 Mrd. € und einer zu dünnen Kapitaldecke.

Die Bank hat bereits die Hilfe von J.P. Morgan und Mediobanca in Anspruch genommen, um eine Kapitalerhöhung im Umfang von 5 Mrd. € zu organisieren. Dieser Plan erlitt am 28. Juli jedoch einen schweren Rückschlag, als bekannt wurde, dass die drei Banken Morgan Stanley, Intesa Sanpaolo und UniCredit es abgelehnt haben, an der Kapitalerhöhung teilzunehmen. Immer noch dabei im Konsortium sind dagegen Bank of America Merrill Lynch, Credit Suisse, Citi und Goldman Sachs.

Der neue Vorschlag von Passera und UBS soll offenbar eine Alternative zu diesem Plan darstellen.

Am frühen Freitagnachmittag kursierten allerdings erste Gerüchte, wonach der Verwaltungsrat von Monte dei Paschi den Vorschlag von UBS ablehnen wird.

UBS gibt offiziell keinen Kommentar zu den Berichten ab. Gegenüber dem TV-Sender CNBC sagte UBS-CEO Sergio Ermotti bloss: «Wir kommentieren die Aktivitäten oder Transaktionen unserer Kunden nicht.»

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