Manager machen Kasse
Verwaltungsräte und Geschäftsleitungsmitglieder trennen sich haufenweise von ihren Aktien.
Eine Aktie zu kaufen, ist einfach, sie zu verkaufen, ist schon schwieriger. An welche Kriterien sollen sich Anleger halten? Bewertung, Kurstrends oder einfach als Trittbrettfahrer das tun, was Insider, Manager und Verwaltungsräte, machen? In diesem Fall muss gegenwärtig nicht gross überlegt werden. Manager von Schweizer Unternehmen haben im Juli und im August mehrheitlich Aktien verkauft. Sie setzen damit ein klares Zeichen. Wer verkauft, glaubt nicht mehr an das Kurspotenzial eines Titels.
Für insgesamt über 77 Mio. Fr. haben Führungskräfte in den vergangenen beiden Monaten Aktien verkauft. Die Käufer sind mit gut 53 Mio. Fr. deutlich weniger stark vertreten. Im vergangenen Jahr hielten sich Verkäufe und Käufe in der gleichen Periode mit 68 Mio. und 64 Mio. Fr. noch beinahe die Waage.
Temenos führen Verkäufe an
Natürlich ist es die Zeit der Halbjahresergebnisse, nach deren Publikation die im Unternehmen involvierten Manager sich von ihren Mitarbeiteraktien trennen dürfen. Der Finanzbedarf dürfte auf dieser Führungsstufe dennoch nicht das ausschlaggebende Verkaufskriterium sein. Insgesamt gab es sechzehn Verkaufstransaktionen mit einem Wert über 1 Mio. Fr. Demgegenüber haben nur sieben Manager Aktien im Wert von mehr als 1 Mio. Fr. gekauft.
Auf der Verkäuferseite fallen die Abgaben beim Bankensoftwareunternehmen Temenos auf. In zwei Transaktionen haben Manager Aktien mit einem Gegenwert von gut 27 Mio. Fr. abgestossen. Damit nutzen sie den Lauf, den die Titel in den vergangenen Jahren hatten. Die Valoren notieren nahe ihrem Allzeithoch, allein 2017 haben sie gut 70% zugelegt. Im laufenden Jahr, bis zum Verkauf, haben sie sich nochmals gut ein Viertel verteuert.
Käufer bei Schindler und Leonteq
Aber auch beim Schoggihersteller Lindt & Sprüngli wurden im Juli und im August fünf Manager-Transaktionen mit einem Wert über 1 Mio. Fr. registriert. Das Total beträgt knapp 7,5 Mio. Fr. Auch Lindt & Sprüngli notieren um ihr Allzeithoch.
Zu den grossen Käufern gehören Manager des Liftbauers Schindler. Trotz Allzeithoch hat sich jemand ein Aktienpaket für 17 Mio. Fr. gegönnt. Von einem Turnaround ist man auch beim Derivatspezialisten Leonteq überzeugt. Die Käufer überwiegen. Im Rahmen der Kapitalerhöhung hat CEO Lukas Ruflin alle Bezugsrechte ausgeübt und im Juli 10 Mio. Fr. ins Unternehmen investiert.
Wie gut das Händchen der Manager tatsächlich ist, ist unsicher. Die Temenos-Titel haben sich seit dem Verkauf weitere 13% verteuert. Die Manager hätten zum aktuellen Kurs 3,5 Mio. Fr. mehr einstreichen können. Dennoch ist aufgrund der Transaktionen eine gewisse Vorsicht geboten. Allenfalls ist gar ein Switch von Temenos in Leonteq in Erwägung zu ziehen.
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