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Lindt & Sprüngli nimmt dank US-Geschäft Fahrt auf

Die Entspannung beim Kakaopreis ist gemäss Lindt & Sprüngli nur vorübergehend gewesen.

Die ­Basis für ein solides Gesamtjahr ist gelegt. Lindt & Sprüngli steigerte den Umsatz im ersten Halbjahr 7,7% auf 1,67 Mrd. Fr. Die organische Wachstumsrate betrug 5,1%. Damit wuchs das Unternehmen rascher als in den Vergleichsperioden 2016 und 2017 und leicht über den Markterwartungen. Zurückzuführen ist dies auf die Wende in Nordamerika. Betriebsgewinn und Gewinn im Konzern nahmen zweistellig zu. Die Lindt-Papiere gehörten am Dienstag zu den Gewinnern im SIX-Tableau, nachdem das Unternehmen den erhofften Aufwärtstrend bestätigt hatte.

«Wir haben die im März angekündigten Wachstumsvorgaben erfüllt», kommentiert CEO Dieter Weisskopf die Entwicklung im ersten Halbjahr. Für die zweite Jahreshälfte ist er zuversichtlich: «Die Entwicklung aus den ersten sechs Monaten dürfte sich fortsetzen, auch in Nordamerika», sagt er zu «Finanz und Wirtschaft». In dieser Region verzeichnete Lindt ein organisches Wachstum von 4%, nachdem in der Vergleichsperiode noch ein Minus von 3% resultiert hatte.

Weisskopf führte gezielte Werbemassnahmen in den wichtigen Absatzkanälen in den USA als Grund für die Wende an. Auch habe in den Drogerieketten ein Umdenken eingesetzt, insofern Schokolade wieder als Umsatzbringer erkannt wurde und mehr Regalplatz erhalten habe. Lindt schnitt besser als der Markt ab, der in Nordamerika zwischen 1 und 1,5% gewann. Für das Gesamtjahr sieht Weisskopf in dieser Region «ein ähnliches Wachstum wie im ersten Halbjahr».

Russell Stover verbessert

Eine kontinuierliche Entwicklung erwartet er auch für das Sorgenkind Russell ­Stover. Die US-Tochtergesellschaft sta­bilisierte in den ersten sechs Monaten das Geschäft, verlor aber weiterhin Umsatz. «Die Stabilisierung wird sich fortsetzen», sagt Weisskopf, der sich dabei auf die Verkaufsfortschritte von einigen Produkten und die gute Akzeptanz der neu lancierten Stevia-Linie stützt.

Die Bank Vontobel schätzt, dass Lindt ohne Russell Stover in den USA, Kanada und Mexiko bis Ende Juni 5,7% gewachsen ist. Das Wachstum liess sich jedoch nicht in Mehrertrag ummünzen. Der Betriebsgewinn in der Nafta-Region sank von 16 auf 11 Mio. Fr., was Weisskopf vor allem auf höhere Logistikkosten zurückführte.

Lindt setzt weiterhin auf das Potenzial des wichtigsten Einzelmarkts USA und will dort verteilt auf die nächsten drei bis vier Jahre 200 Mio. Fr. in neue Produktionsanlagen am bestehenden Standort in Stratham (New Hampshire) investieren. Das Synergiepotenzial und das dort vorhandene Know-how gaben den Ausschlag in der Standortwahl. Der Ausbau kann im Rahmen der gewohnten Capex-Aufwendungen vorgenommen werden.

Anders als in Nordamerika verlangsamte sich das Wachstum in Europa (+5% auf 856 Mio. Fr.) und im Rest der Welt (+8,4% auf 248 Mio. Fr.). Das hatte auch mit hohen Vergleichswerten aus dem Vorjahr zu tun. Einzelne Märkte wie Brasilien, Japan und Südafrika verzeichneten zweistellige Zuwachsraten. Weisskopf sieht in der Entwicklung deshalb keinen Grund zur Beunruhigung. Für das Duty-Free-Geschäft und den Vertrieb über Distributoren zähle das Geschehen im zweiten Halbjahr weit mehr. Lindt investiert dabei mehr ins eigene Retailnetz als im März angekündigt. Die Zahl der Ladeneröffnungen bis Ende Jahr wird neu mit 40 bis 50 statt wie bisher 30 bis 40 angegeben.

Ertrag nimmt zweistellig zu

In der positiven Ertragsentwicklung spiegeln sich eine geschickte Einkaufspolitik, die günstige Kakaopreise ausnutzte, und eine effizientere Nutzung der Produktionskapazitäten. Personal- und Materialkosten gingen prozentual gesehen leicht zurück. Der Marketingaufwand wurde dagegen erhöht. Der Betriebsgewinn stieg 11,5% auf 117,1 Mio. Fr. Die Margensteigerung traf mit plus 20 Basispunkten den unteren Rand des Zielbandes. Das Unternehmen sieht sich deshalb auf Kurs, im Gesamtjahr die operative Marge, wie bereits im Frühjahr angekündigt, um 20 bis 40 Basispunkte zu verbessern. Der Gewinn nahm 12,7% auf 86 Mio. Fr. zu. Ein Negativpunkt ist der Rückgang des vor Jahresfrist überdurchschnittlichen freien Cashflows, was aber auch höheren Investitionen geschuldet war.

In den ersten sechs Monaten erwirtschaftet Lindt & Sprüngli jeweils weniger als ein Fünftel des Gewinns. Für das Gesamtjahr ist ein Ergebnis um 490 Mio. Fr. (plus 8% im Vergleich zum Vorjahr) rea­listisch. Das entspricht 205 Fr. je Par­tizipationsschein bzw. 2050 Fr. je Na­menaktie. Auf dieser Basis werden die ­Valoren zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 32 bzw. 38 gehandelt. Frühere Spitzenwerte sind damit nicht erreicht, aber der Spielraum ist enger geworden. Das lässt sich auch daraus ablesen, dass das aktuelle Kursniveau unweit des Allzeithochs die meisten Zwölfmonatskursziele der Analysten übertrifft.

Die komplette Historie zu Lindt & Sprüngli finden Sie hier. »

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