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Probleme bei Hewlett-Packard

Neue Hiobsbotschaft für den Computerkonzern: Druckpatronen von HP.

Hewlett-Packard (HP) steckt ganz tief im Schlamassel. Nicht nur braucht der Turnaround mehr Zeit als erwartet. Nun sieht sich der Tech-Gigant auch noch gezwungen, 8,8 Mrd. $ auf dem 2011 übernommenen britischen Softwarehaus Autonomy abzuschreiben. Es ist die zweite Wertberichtigung in kurzer Folge: Bereits im August hatte HP auf dem Servicegeschäft einen Abschreiber von 8 Mrd. $ vornehmen müssen. Wall Street reagierte auf die Nachricht gnadenlos: Am Dienstag fielen die Valoren zu Handelsbeginn über 10% – und notieren damit gefährlich nahe an einem neuen 18-Jahres-Tiefst.

Kennzahlen aufgebläht

Noch unter Léo Apotheker hatte HP für Autonomy über 10 Mrd. $ auf den Tisch gelegt. Der später geschasste CEO verfolgte damit das Ziel, margenträchtigere IT-Bereiche wie etwa das Softwaregeschäft zu stärken. Doch bereits zum Zeitpunkt der Akquisition wurde der Deal von diversen Analysten als kostspieliger Aktionismus kritisiert – völlig zu Recht, wie nun im Nachgang schmerzhaft deutlich wurde.

In einem offiziellen Statement erklärte das HP-Management, ehemalige Autonomy-Manager hätten Kennzahlen aufgebläht und damit das Softwarehaus profitabler erscheinen lassen. So seien etwa ­Lizenzgebühren frühzeitig als Umsatz ­verbucht worden, obwohl zu diesem Zeitpunkt noch gar keine Endkunden existierten. Die Falschdarstellungen und lückenhaften Informationen hätten es HP verunmöglicht, das Akquisitionsobjekt fair zu bewerten. HP-Chefin Meg Whitman gab deshalb bekannt, bereits die US-Börsenaufsicht SEC sowie das britische Serious Fraud Office verständigt zu haben.

Inzwischen hat sich auch Mike Lynch zu Wort gemeldet. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters wies der ehemalige Autonomy-CEO die Aussagen von HP kategorisch zurück. Die Beschuldigungen entsprächen nicht der Wahrheit.

Trotz KGV von 3 kein Kauf

Der Trubel um den Autonomy-Abschreiber überschattete die ebenfalls publizierten Quartalsergebnisse: Wegen der massiven Wertberichtigung erlitt HP einen Fehlbetrag  von 6,9 Mrd. $ respektive 3.49 $ pro Valor. Unter Ausklammerung des Sondereffekts erwirtschaftete der Konzern zwar einen Gewinn von 1.16 $ pro Titel, was die Erwartung der Analystengilde um 2 Cent übertraf. Der Umsatz von 30 Mrd. $ unterschritt jedoch die Prognosen. Zudem verfehlte der Ausblick auf das laufende Quartal die Schätzungen deutlich.

Für das laufende Fiskaljahr 2013 werden die HP-Valoren mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 3 bewertet. Trotz der sehr tiefen Bewertung ist nicht mit einer raschen Kurserholung zu rechnen – vor allem wenn man bedenkt, dass der Umsatz (jeweils im Vorjahresvergleich) das fünfte Quartal in Folge gesunken ist.

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