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Kuoni-CEO: «Das Visageschäft kommt nicht an die Börse»

«Die geopolitischen Ereignisse können wir nicht neutralisieren. Wir sind in über hundert Ländern tätig.»

Herr Meier, muss man nach diesen Semesterzahlen am Turnaround zweifeln? - Nein, ganz sicher nicht. Wir werden dieses Jahr wieder einen Profit erzielen. Wir schätzen den  Konzerngewinn auf  rund 70 Mio. Fr.

Haben Sie denn nicht mit einem Ebit von 116 Mio. Fr. gerechnet und erwarten nun nur noch 85 bis 95 Mio. Fr.? - Die 116 Mio. Fr. sind der Ausgangspunkt für die Ziele 2016. Das hat nichts mit 2014 zu tun.

Haben Sie keinen höheren Ebit angestrebt? - Doch, aber aufgrund der geopolitischen Brandherde und negativer Währungsentwicklungen in Asien und Skandinavien, die sich auf das Konsumentenverhalten auswirken, haben wir nun diese Resultaterwartung veröffentlicht.

Was haben sie den geopolitischen Brandherden entgegen zu setzen? - Die geopolitischen Ereignisse können wir nicht neutralisieren. Wir sind in über hundert Ländern tätig. Aber wir können mit den geopolitischen Ereignissen gut umgehen, wie zum Beispiel das Ergebnis des Visa-Dienstleisters VFS Global zeigt.

Weshalb verabschiedet sich Kuoni nicht vom Geschäft in Skandinavien, das Verlust macht?  Schliesslich hat sich Kuoni in den letzten Jahren auch aus verlustbringenden Reiseveranstaltertätigkeiten in Italien, Frankreich, Belgien und der Onlineplattform Octopustravel zurückgezogen. - In Nordeuropa ist für uns die Situation ganz anders. Wir sind in Skandinavien ein grosser Reiseveranstalter und haben dort mit 1,2 Mio. Gästen einen Marktanteil von 20%. Die verlustbringenden Geschäfte, aus denen wir ausgestiegen sind,  waren viel kleiner. Wir glaubten auch nicht an einen Turnaround in diesen Ländern. Das ist in Skandinavien ganz anders. Das ist ein attraktiver Markt mit hoher Kaufkraft. Eine Summe von Ereignissen hat sich aber dieses Jahr in Skandinavien negativ für uns kumuliert, die  norwegische Währung, die schwierige wirtschaftliche Entwicklung und das Super Frühling- und Sommerwetter mit Temperaturen von 25 Grad. Das wird sicher nicht nachhaltig sein. Wir wollen das Geschäft weiterhin betreiben, werden dieses Jahr dort aber keinen Gewinn erzielen.

Weshalb bringen Sie das lukrative Visaverarbeitungsgeschäft nicht  separat an die Börse? - Darüber wird am Markt seit Jahren immer wieder spekuliert. Das ist für uns aber keine Frage. Wir haben bewiesen, dass wir dieses Geschäft erfolgreich betreiben können.  Das Visaverarbeitungsgeschäft kommt nicht an die Börse.

Eine Aufspaltung würde aber eine höhere Bewertung der Aktien nach sich ziehen. - Das ist für uns kein Thema. Das Visaverarbeitungsgeschäft bleibt bei Kuoni.