Das Schweizer Aktienjahr läuft bis anhin harzig und fordert die Investoren. Die wichtigen Indizes liegen seit Jahresbeginn leicht im Minus. Weil die Gewinne der Unternehmen in der Summe steigen dürften, ist der Kursverlauf mit sinkenden Bewertungen verbunden. Günstig sind derzeit vor allem die Schwergewichte. Das Small-Cap-Segment – je nach Definition Unternehmen mit einem Börsenwert von weniger als 1 Mrd. Fr. – ist zwar günstiger als vor Jahresfrist, historisch aber immer noch hoch bewertet.
Warum also die gemütlichen Sphären von Pharma-, Nahrungsmittel- und Versicherungsriesen verlassen? Weil bei den Kleinen auf lange Sicht mehr zu holen ist. Studien zeigen, dass das Small- und Mid-Cap-Segment zumindest seit der Jahrtausendwende besser rentiert als die grossen Standardwerte, wie etwa die Analysten von Sarasin kürzlich dargelegt haben – nicht ohne darauf hinzuweisen, dass alles nicht ganz so einfach ist.
Kleinere Werte verzeichnen regelmässig grössere Kursschwankungen als die Grossen. Im laufenden Jahr war das ganz besonders zu beobachten. So liegen derzeit rund fünfzig Aktien aus dem Small-Cap-Reich mehr als 15% im Minus. Vor einem Jahr war es knapp ein Dutzend. Zudem tendieren Small Caps dazu, im Abschwung und in Krisen schlechter zu laufen als der Markt. Doch auf lange Sicht gilt, dass ihr Wachstumspotenzial grösser ist als das der grossen – mit entsprechenden Folgen für die Rendite.
Ein Rezept ist, auf Qualität zu setzen. Wer die ganz Schlechten eliminiert, ist schon gut dabei. Zudem gilt: Wer erwartet, dass der Handelsstreit eskaliert, schaut auf die Exportabhängigkeit, wer einen Abschwung erahnt, auf defensiven Charakter. Für das gesamte Segment gilt: Die besseren Renditen sind wie überall nur ein Zeichen höheren Risikos. Wer das tragen kann, ist dabei.
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Klein, fein, riskant
Es lohnt sich, nicht nur auf Nestlé, Novartis & Co. zu setzen. Ein Kommentar von FuW-Ressortleiter Adrian Blum.