Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Keine Immobilienblase

Nirgends in der Schweiz seien auch nur schwache Anzeichen einer Immobilienblase auszumachen: Die Entwarnung gaben die ETH Zürich und der Vergleichsdienst Comparis am Dienstag. Die Lage habe sich zuletzt weitestgehend abgekühlt, nachdem das Risiko einer Blase im vergangenen Jahr zugenommen hatte. Das Fazit: Trotz der niedrigen Hypothekarzinsen und des starken Frankens scheine sich der Immobilienmarkt im Moment abgekühlt zu haben, erklärt ETH-Professor Didier Sornette; er ist Direktor des Financial Crisis Observatory.

Können nun die Anforderungen für die Hypothekenvergabe gelockert werden, wie das Raiffeisen und die Migros-Bank fordern und – im Rahmen der Vorschriften – auch an den Markt bringen wollen? Unterstützung erhalten sie von einer ebenfalls am Dienstag publizierten Studie des Hypothekenvermittlers Moneypark: Der Einstieg in den Immobilienmarkt werde immer schwieriger. Ursache seien die hohen Häuserpreise und die strengen Vorschriften in der Kreditvergabe. Für mehr als die Hälfte der Privathaushalte sei höchstens Wohneigentum im untersten Segment der 20% günstigsten Immobilien erschwinglich.

Support liefert auch der Blasenindex für 18 Städte weltweit, den UBS berechnet. Sie meldete Ende September, in Zürich und Genf seien die Immobilien zwar überbewertet, lägen aber im globalen Vergleich nur im Mittelfeld. Und womöglich folgen weitere Entwarnungen: Am Donnerstag kommt das Monitoring der Beratungsgesellschaft Wüest & Partner und nächste Woche der UBS-Blasenindex für die hiesigen Regionen.

Die Schweiz dürfe sich im Nachgang zur Finanzkrise keine Immobilienkrise aufladen, sagte der damalige Nationalbankpräsident Philipp Hildebrand 2011. Die SNB drängte auf schärfere Kreditvergaberegeln und auferlegte den Banken den antizyklischen Kapitalpuffer, womit sie mehr Eigenkapital halten müssen.

Erneut mahnte die SNB im Stabilitätsbericht vom Juni, die Ungleichgewichte am Häusermarkt seien stärker geworden. Wegen schlechterer Fundamentaldaten – Wirtschaftswachstum, Bevölkerungszunahme, Entwicklung der Mieten – seien die inlandorientierten Banken bei Hypotheken und Wohneigentum deutlich stärker exponiert als ein Jahr zuvor.

Das perfekte Rezept gegen steigende Preise gebe es nicht, besagt der globale Report von UBS. Doch die Höhe der erlaubten Belehnung habe einen deutlichen Einfluss auf die Preisentwicklung.

Um diese zu bremsen, wären höhere Zinsen am besten geeignet. Wenn die SNB aber den Leitzins erhöht, wird der Franken stärker, was den Werkplatz beschädigt. Umso wichtiger sind vorsichtige Standards für Hypotheken und genug Eigenkapital der Banken. Es darf nicht sein, dass largere Regeln den Markt weiter nach oben treiben. Und stabile Preise auf unerschwinglichem Niveau sind keine Garantie gegen einen Absturz.

Newsletter

FuW – Das Wochenende

Erhalten Sie zum Wochenende handverlesene Leseempfehlungen der Redaktion.