Die Glühbirne, das Düsentriebwerk, Radio und Fernsehen, den Kühlschrank, das Kraftwerk und das Röntgengerät hätte es ohne General Electric nicht oder erst viel später gegeben. Für Jahrzehnte war das 1892 gegründete US-Industriekonglomerat das Vorzeigeunternehmen schlechthin. Mittlerweile ist GE ein Schatten seiner selbst. Der Konzern ist in Schieflage, und Notmassnahmen sind unumgänglich .
Wäre das unter einem Manager wie Jack Welsh, der bei GE von 1981 bis 2001 die Zügel fest in der Hand hatte, auch passiert? Schwer zu sagen. Er machte aus dem Unternehmen mit 12 Mrd. $ Börsenwert einen 280 Mrd. $ schweren Giganten. Welsh ist für viele der grösste Manager aller Zeiten. Ein Antreiber, der alles dem Shareholder Value unterordnete. Von ihm stammt der Ausspruch: «Change before you have to.» Das hat General Electric in den letzten Jahren vergessen. Das Unternehmen hat nicht proaktiv auf sein Umfeld reagiert, geschweige denn war es ihm einen Schritt voraus.
Selbstzufriedenheit ist der grösste Feind von Innovation und Qualität. Genau das wurde GE zum Verhängnis. Immer weniger Umsatz kam dank technischem Vorsprung zustande, immer mehr aus dem aufgeblähten Geschäft von GE Capital. Die Geschichte wiederholt sich stets. Wer glaubt, für immer ganz oben auf der Erfolgsleiter zu stehen, wird irgendwann eines Besseren belehrt.
Auch die alten Ägypter und danach die Römer hatten wohl nie und nimmer damit gerechnet, dass ihre glorreiche Zeit ein Ende finden würde. Genauso wie in den USA Eastman Kodak, Yahoo, Sears, Motorola, Sun Microsystems und eben General Electric überzeugt waren, unverwundbar zu sein. Niemand hat den Platz an der Sonne gepachtet. Auch Apple, Amazon, Netflix, Google und Facebook wissen das – und zwar ganz genau.
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Keine Garantie
General Electric war das perfekte Unternehmen. Mittlerweile ist es nur noch ein Schatten seiner selbst. Ein Kommentar von FuW-Chefredaktor Jan Schwalbe.