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Juwelen des Meeres

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Die Austern entwickeln sich an Kollektoren im Meer.
Ernte: zwei Jahre lässt man die Perle langsam wachsen.

it fast väterlicher Zärtlichkeit erzählt Jörg Gellner von der Aufzucht junger Austern in der Farm von Justin Hunter im südpazifischen Vanua-Levu-Atoll, das zur Fiji-Inselgruppe gehört. Mit Hunters Firma hat der deutsche Perlen- und Schmuckhändler einen Exklusivvertrag für den weltweiten Vertrieb der farbigen Kulturperlen. Mehrmals jährlich ist er in dem tropischen Paradies, das sich für die Perlenzucht besonders gut eignet. Und jedes Mal kommt er beeindruckt von den Menschen und ihrem Handwerk zurück. Wir trafen Jörg Gellner bei Türler Uhren und Juwelen in Zürich, wo gegenwärtig eine Ausstellung der exklusivsten Schmuckobjekte aus Fiji-Perlen zu sehen ist. Und wir liessen uns von - seiner Begeisterung anstecken.

Drei Jahre lang müssen sich die jungen Austern an den Kollektoren, die man ins Meer hängt, entwickeln und wachsen, bis man die besten für die Perlenzucht aussucht. Erst dann wird der Auster erstmals ein Kern eingesetzt, von einem «Operateur», einem angereisten Japaner, weil Japaner dieses heikle Handwerk am besten beherrschen. Mit einer Spezialzange öffnet er die Auster ein wenig, setzt den Fremdkörper ein. Neben einem kleinen Stück Mantelgewebe einer anderen, sogenannten Schwarzlippigen Perlenauster (Pinctada margaritifera), die besonders schöne Farben in ihrem Perlmutt produziert. Damit umschliesst sie dann den Kern im Innern mit bis zu zweitausend feinsten Perlmuttschichten, die die Perle während mindestens zwei Jahren langsam wachsen lassen. Genau so entstehen auch Naturperlen. Doch weil nur eine von fünfbis zehntausend frei lebenden Austern eine Perle produziert, ist ihr Sammeln heute unrentabel und aus Umweltschutzgründen praktisch verboten.

Perlen mit 13 bis 15 mm Ø: das heute wertvollste Fiji-Kulturperlen-Collier

In den zwei Jahren werden die Austern alle zwei Wochen aus dem Meer gefischt und von Algen und Parasiten gereinigt, «damit sie gesund und fit bleiben», wie Jörg Gellner sagt. Je nachdem wird eine Perle am Ende 9 bis 12 oder sogar bis 16 mm gross. Die Grösse ist eines der Kriterien, die ihren Wert bestimmen. Perfekte Beschaffenheit der Oberfläche und der Rundung ist ein anderes. Wobei die Natur ihre Launen hat und auch Tropfenformen oder unregelmässig barocke Oberflächen entstehen lässt – sie können Liebhaberwert bedeuten. Besonders wichtig ist der Lüster, also der Glanz und die Lichtreflexion der feinen Perlmuttschichten. Ihre Intensität ist ein Hauptfaktor für die Qualitätsbestimmung. Fachleute handeln Perlen in der japanischen Gewichtseinheit Momme (1 Momme = 3,75 Gramm = eine Perle von etwa 13,5 mm ø), Handelswährung ist traditionellerweise der Yen.

Gerade einmal 25‘000 Fiji-Zuchtperlen erntet J. Hunter Pearls jedes Jahr – damit sind sie die seltensten der Welt. Ihre Zucht ist sehr schwierig und aufwendig, das Ergebnis lohnt jedoch die Mühe: Ihr Farbspektrum reicht von Tiefgrün über Braunbronze bis hin zu metallischem Blau und warmen Auberginetönen. «Auch wenn es auf Justins - Perlenfarmen noch so viel Knowhow gibt: Was aus der Auster kommt, bleibt jedes Mal eine Überraschung», sagt Jörg Gellner. Nach der ersten Ernte kann eine gesunde Auster durchaus noch ein zweites oder gar ein drittes Mal zur Perlengewinnung genutzt werden. Danach landet sie oft … auf dem Teller der Einheimischen auf Fiji.

Perlenausstellung bei Türler Uhren und Juwelen in Zürich bis 31.01.2016. - Mehr Informationen zu Fiji-Perlen: Gellner / Fiji Pearls