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Jim Rogers: «Gold erst unter 1000 $ kaufen»

Jim Rogers ist ein US-amerikanischer Hedgefondsmanager und Schriftsteller.

Gold steht bei Jim Rogers schon länger auf der Einkaufsliste, allerdings nicht auf dem aktuellen Niveau. Auch die jüngste Aufwärtsbewegung seit den Sommermonaten hat ihn nicht aus der Reserve gelockt. «Gold kaufe ich erst, wenn der Preis pro Feinunze unter 1000 $ fällt», sagte der 76-jährige US-Börsenguru am Donnerstag in einer von China Post Global und NTree organisierten Konferenzschaltung. Zu jenem Zeitpunkt werde er jedoch kräftig zukaufen.

«Gold benötigt jeweils einige Jahre, bis die Korrektur nach einer Boomphase zu Ende geht. Wir befinden uns noch immer innerhalb dieser Konsolidierung», sagte Rogers. Für ihn stellt Gold ein Langfristinvestment dar. «Langfristig hat Gold das Potenzial, auf 5000 $ zu steigen.»

Er geht davon aus, dass in einer nächsten Krise die Notenbanken noch viel mehr Geld drucken werden als nach der Finanzkrise, um die Staaten vor dem Kollaps zu retten. Die Notenbanken würden hauptsächlich von Akademikern geführt. Diese würden in einer solchen Situation alles versuchen, um das Geldsystem zu retten. «Das wird kurzfristig nochmals für eine Aktienrally sorgen, aber es dürfte die letzte für lange Zeit sein», prophezeit er.

Bekannt für seine bärischen Aussagen zum Aktienmarkt

Jim Rogers hatte in den Siebzigerjahren zusammen mit George Soros den legendären Hedge Fund Quantum gegründet, der ihnen viel Geld eingebracht hatte. Heute lebt Rogers in Singapur und fokussiert sich hauptsächlich auf Schwellenländer und Rohstoffe.

Er ist für seine bärische Haltung zum Aktienmarkt bekannt. Seit Jahren sieht er einen monumentalen Börsencrash kommen, was ihm mitunter auch Spott eingetragen hat. Zuletzt hat er bei seinen Prognosen darauf verzichtet, den Zeitpunkt des Eintreffens zu nennen.

Wie bei vielen Untergangspropheten sind seine Aussagen deshalb mit Vorsicht zu geniessen. Schon seit 2012 spricht er davon, dass die Aktienmarktblase bald platzen könnte. In der Zwischenzeit sind die Kurse vieler Dividendenpapiere stark nach oben geklettert.

Agrarrohstoffe als Favoriten

Chancen sieht er für 2019 hauptsächlich im Rohstoffsektor. Zu seinen mittel- und langfristigen Favoriten zählt er die Agrarrohstoffe wie etwa Baumwolle, Zucker, Kaffee und Kakao. «Dieser Sektor gehörte in den vergangenen zwanzig Jahren zu den grössten Underperformern», so Rogers. Die Gründe dafür seien der Einzug neuer Technologien und veränderte Anbauarten. Das habe auf den Preisen von Agrarrohstoffen gelastet.

Nun habe sich die Situation aber so weit geändert, dass auf der Angebotsseite erhebliche Lücken bestünden. «Um ein Beispiel zu geben: In den USA sind mehr Leute in der PR-Branche tätig als in der Landwirtschaft», sagt Rogers. Deshalb sieht er hier nicht nur 2019, sondern auch darüber hinaus den besten Ertrag.

Optimistisch ist Rogers auch beim Ölpreis. Er geht davon aus, dass das Rohöl nach der jüngsten Korrektur einen Boden bildet und ab 2019 wieder markant steigen wird. «Die Ölreserven sinken weltweit, niemand kann mehr grosse Vorräte an den Markt bringen.» Zwar nimmt das Fracking  in den USA weiter zu. Die Frage sei jedoch, wie lange die Ölförderung noch erhöht werden könne.