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Irland: Grüner Fleck mit smaragdfarbenem Hintergrund

Von Dublin aus führt der Zug die Reisenden entlang der schönsten Orte und Landschaften Irlands.

Dublin ist die Stadt der Umarmungen. Sobald man das Flugzeug verlassen hat, zieht es einen in die bevölkerten Gassen und Strassen mit den verlockenden Schaufenstern und den sonnenbeschienenen Terrassen, wo Kellner Dutzende Pints mit schwerem, tiefschwarzem Guinness servieren.

Hier fühlt man sich zuhause – und gleichzeitig in der Fremde. Dublin ist die Stadt des Widerspruchs, sehr nah und vertraut, aber auch sehr fremd. Es ist Freitagabend, eine bunt gemischte und übermütige Gesellschaft drängt sich an der Ecke Angle Street/Grafton Street. Der lang ersehnte Frühling kündigt sich an.

Jung und Alt feiern gemeinsam, Einheimische schütteln Touristen die Hand. Dieser erste Abend ist geprägt von der grossen Lust auf Begegnung und Kennenlernen, man lauscht dem unermüdlichen Schwatzen der Hiesigen, die über ihre Stadt, ihr Land, ihr County berichten.

Im Hintergrund fröhliches Gläserklingen, Lachen und laute Stimmen. Eine Vielzahl erstklassiger Lokale wartet auf die Gäste. Reisende auf der Suche nach dem authentischen, eleganten Pub kehren im «Lemon & Duke» ein, wo sie das Täfer, die Säulen aus Sichtbeton, das schimmernde Kupfer bewundern.

Wer Wein dem Whiskey vorzieht und deshalb den Landlord nicht beleidigen möchte, besucht «La Cave» und entdeckt verblüfft europäische Kunst von 1910 bis 1920. Für den kleinen Hunger steht man Schlange vor «Leo Burdocks», der die besten Fish’n’Chips der Stadt zubereitet. Und für den eleganten Abend in gepflegtem Ambiente bucht man einen Tisch in der Brasserie Bloom, einer Dubliner Institution, die man mindestens einmal besucht haben muss.

Dublin ist facettenreich und sorgt für Emotionen, die einen stets überraschen, aber nie fassungslos machen. Eine Stadt der Vergangenheit und in die Zukunft blickend, eine Stadt der zeitgenössischen Architektur und der jahrhundertealten Kirchen, Paläste, Herrenhäuser.

Dublin hat kein Problem mit Widersprüchen. Es ist ein Ort, den man eher erlebt als besucht, dem man sich hingibt, von dem man sich überraschen – und lieben lässt. Wie James Joyces, der in Ulysses die Brücke schlug zwischen Antike und kompromissloser Moderne, zwischen Vergangenheit und Gegenwart. In diesem Sinn wandelt Dublin weiterhin auf den Spuren seines berühmtesten Bürgers.

Im Panoramawagen lässt man die Landschaft an sich vorbeiziehen und geniesst dazu einen Irish Whiskey oder einen Pint lokales Bier.

Grand Hibernian

Am Tag danach besteigen etwa dreissig Reisende im Bahnhof Dublin Heuston den Grand Hibernian. Synonym für Lebensart – ein beeindruckendes Gefährt mit seiner massiven, dunklen Karosserie, den prächtigen, geräumigen Bordrestaurants mit den weiss gedeckten Tischen, der Bar mit den Panoramafenstern und Sicht auf die vorüberziehende Landschaft.

Die Kabinen sind zwar klein, aber erlesen und mit viel Liebe zum Detail ausgestattet. Modernster Komfort versteckt sich im kostbaren Vintagelook. Der Grand Hibernian versetzt den Passagier in jene glückliche Zeit zurück, als man unter Reisen noch nicht unendliches Schlangestehen, Kontrollen und Leibesvisitationen verstand.

In eine Epoche, als Reisen den Weg zum Ziel und nicht kruder Transport bedeutete. Als die Bezeichnung eines Zugs oder Schiffs keinen administrativen Sinn hatte, sondern den Fahrgast über den Charakter, die Seele des Fahrzeugs informierte. In diesem Sinn ist der Grand Hibernian auch eine Einladung zum Träumen, die Antithese zur zeitgenössischen Reiserei.

Wo Transport eine reine Funktion ist, ist hier von Lebenskunst und Lebensart die Rede. Der Zugchef heisst die Gäste willkommen, die mit einem Glas Champagner in der Hand den «Observation Car», den Panoramawagen betreten und wo sie bequem sitzend Dublin links, dann rechts vorbeiziehen sehen.

Nicht das Dublin der glitzernden Schaufensterfronten, sondern jenes der Hinterhöfe. Wir fahren auf der anderen Seite der Stadt, sehen diese von ihrer nicht so strahlenden Rückseite. Auch dies ein zusätzlicher Charme der Bahnreise – man tut einen Blick hinter Kulisse und Schein.

Langsam kommt der Grand Hibernian in Fahrt, als sich plötzlich die Bucht von Dublin öffnet. Im wahrsten Sinn atemberaubend. Majestätisch die Verbindung von Blau und Grün, dermassen tief und beeindruckend, dass wir glücklicherweise nicht instinktiv zum Handy greifen, sondern innehalten.

Für einen kleinen Moment steht die Zeit still. Wir schweigen, bewundern fast andächtig. Langsam wird die Bucht konkreter und präsentiert sich in ihrer ganzen Schönheit. Iren, seit unendlich langen Monaten auf die wärmere Jahreszeit wartend, stürzen sich unterhalb des Bahntrassees ins Meer, den kühlen Temperaturen zum Trotz. «Sie sind verrückt, diese Iren!», ruft ein Passagier.

Zweifellos verdankt Irland einen Teil seines Reizes einer gewissen Dosis Verrücktheit, die seine Bewohner prägt. Nicht die zerstörerische Verrücktheit, sondern die leichte, kreative und kommunikative. Der Zug fährt weiter, erhöht das Tempo, die wunderbare Landschaft zieht vorbei. Man kann ihrer nicht überdrüssig werden.

Mitten im Grünen

«Der Garten Irlands» – eine Aussage, die sich bestätigt, als wir im Bahnhof Arklow einfahren, um das nahe Dorf Avoca zu besuchen. Nur wenige Kilometer von der Küste entfernt, liegt der kleine Ort in einer dichten, duftend grünen Landschaft, die an die irischen Märchen erinnert.

Die Wälder wirken wie lebendig, von Schatten bewohnt. In den gemächlich fliessenden Bächen spiegelt sich der Himmel. Avoca ist ein Pub, eine Kirche, eine Tuchfabrik und ein paar Häuser, die im Laufe der Zeit, fast zufällig, dazugekommen sind. Fitzgerald’s Pub war eine Location der Ende der 1990er-Jahre ausgestrahlten Kultserie Ballykissangel.

Nostalgiker pilgern hierher, um ihr Guinness zu trinken, dem Trio Hibernia zu lauschen, das ihre neu interpretierten irischen Lieder vorträgt. Die Tuchfabrik ist nicht zuletzt auch die Verbindung zwischen dem einstigen und dem heutigen Irland. Eine hundertjährige Maschine ist nach wie vor perfekt im Schuss, daneben eine Hightech-Anlage der modernsten Generation.

Zwanzig Mitarbeitende sind für die kleine, aber feine Produktion verantwortlich. Unter den treuen Kunden auch solche, die in der entfernten Hauptstadt wohnen. Dort, wo Unternehmen auslagern, sich aber auch wieder ansiedeln. Abends geht es im Panoramawagen hoch zu und her. Die Reisenden, ein Glas in der Hand, im fröhlichen Austausch.

Wunderbare Begegnungen, entstanden dank der Intensität der Emotionen des Tages und des wärmenden Whiskeys, setzen sich auch im Restaurantwagen des Grand Hibernian fort. Wer mit der Bahn reist, verzichtet auf Tempo und Effizienz, ist dafür offen für den Zufall, das Unvorhergesehene, das Unverhoffte.

Der Grand Hibernian bringt uns ins County Waterford, wo wir kurz in die Geschichte Irlands eintauchen. Das Land der Ein- und Auswanderer, wo sich die Wege der Menschen kreuzen und vermischen. Das Land der sagenhaften Stammesgeschichten und Dramen. Das Curraghmore House in der Nähe von Portlaw ist Sitz einer jener komplizierten Familien, die so typisch sind für dieses Land.

Mitten im Grünen, im Herzen eines einst bestimmt unheimlichen Waldes, wo in alten Zeiten Diebe und Mörder hausten, erhebt sich das grandiose Herrenhaus, Zeuge einer über achthundertjährigen Geschichte. Von dramatischen und blutigen Konflikten Irlands erzählen die massiven Steinmauern, der prachtvolle Festsaal und der Porträtsaal.

In dieser Gegend der unendlichen Grünflächen, der Küste und des Unterholzes wurde Geschichte gemacht, erlitten und geschrieben Der Zug hält im Bahnhof Bagenalstown im County Carlow. Die Sonne geht langsam unter, lässt die Bäume nochmals erstrahlen. Ein Musikertrio kommt an Bord. Der Barman offeriert eine Runde Guinness.

Bei James Joyce haben wir die Dubliners kennen gelernt. Wir aber haben mit Iren aus dem ganzen Land Bekanntschaft gemacht, mit ihnen angestossen und sympathisiert. Und wissen nun definitiv, dass ein gelungener Abend an keinem anderen Ort als in der Bar seinen Abschluss findet. Fröhlich, scherzend und mit viel Musik.

Voyageurs du Monde schlägt für Irland eine Vielzahl verschiedener, massgeschneiderter Reisen vor. An Bord des aussergewöhnlichen Zuges Grand Hibernian entdeckt man das Land ab Fr. 4950.- p.p., inklusive Flüge, Transfers, eine Nacht im Hotel Westbury in Dublin, 2 Nächte an Bord des Luxuszuges. Dazu gehört auch eine Broschüre voller guter Adressen. Wie alle Angebote von Voyageurs du Monde kann auch diese Reise nach persönlichen Wünschen ausgebaut werden.

» Ideale Reisezeit: April bis Oktober - » Voyageurs du Monde, Genf. - » Tel. 022 518 04 94 - » David Noton Photography - » voyageursdumonde.ch