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Interroll und Kardex laufen wie auf Schienen

Die Wirtschaft brummt, die Warenlogistik boomt. Am Donnerstag legte Kardex ­ausgezeichnete Semesterzahlen vor, am ­Freitag folgte Interroll mit einem ebenfalls sehr guten Zwischenbericht. Beide ­Aktien notieren auf Allzeithoch. Sollen Inves­toren jetzt noch einsteigen?

Dafür sprechen die Marktpositionierung und langfristigen Nachfragetrends. Die Domäne von Interroll und Kardex ist die Intralogistik, die Steuerung und ­Optimierung des Material- und Warenflusses in Unternehmen.

Der Bedarf an automatisierten Förder- und Lager­lösungen steigt, die Kunden gewinnen Zeit, ­sparen Kosten und erhöhen die Flexibilität. Das Marktwachstum wird auf 4 bis 7% pro Jahr geschätzt. Vor allem Interroll ist in den vergangenen Jahren rascher als die Konkurrenz gewachsen, und zwar weit­gehend aus eigener Kraft.

Profitabler wachsen

Die Zuwachsraten sind dabei im ersten Semester sogar noch grösser geworden. Interroll meldete einen ­Rekordumsatz, zu dem mit 5 Prozentpunkten günstige Währungsverhältnisse beitrugen.

In zunehmendem Mass zahlt sich aus, dass sich das im Tessin domizilierte Unternehmen von einem Produktanbieter zu einem Projektabwickler wandelt. Zum Sortiment zählen Förder- und Sortieranlagen, Förderrollen, Motoren und Antriebe sowie Fliesslager. Interroll profitiert von schwungvollen Endmärkten – ­E-Commerce, der Express- und Paketmarkt, Flughäfen, grossen Verteilzentren.

Kardex ihrerseits bietet automatische ­Lager- und Transportsysteme an. Die ­beiden Unternehmen konkurrenzieren sich kaum.

Dass Interroll mehr als Kardex wächst, hat auch mit der geografischen Ausrichtung zu tun. Interroll hat eine bedeutendere Präsenz in Asien. Im ersten Semester steigerte Interroll die Ein­nahmen in der Region 39%.

Sowohl Interroll als auch Kardex ist es im ersten Halbjahr gelungen, die Gewinnzahlen mehr als den Umsatz zu erhöhen. Die Margenentwicklung von Kardex geht konstanter nach oben, wobei Interroll dieses Jahr wie schon 2017 zusätzlich 5 Mio. Fr. erfolgsschmälernd in Forschung und Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen investiert. Unter dem Strich verdienten beide Gesellschaften über ein Fünftel mehr als im Vorjahressemester.

Für das zweite Halbjahr kündigt sich eine Umsatzbeschleunigung an. Der ­Auftragseingang ist viel mehr als die Ein­nahmen gewachsen. Kardex verbuchte ein Plus von 18%, Interroll eines von 33%. Auch hier profitierte der Förderlogistiker von Asien, wo die Bestellungen 68% wuchsen. Unter anderem hat Interroll einen Grossauftrag eines koreanischen E-Commerce-Unternehmens erhalten.

Engpässe in der Kapazität

Das Wachstum verursacht allerdings auch Probleme. Kardex meldete, Kapazitätsengpässe, sei es im Unternehmen selbst, bei seinen Zulieferern wie auch bei den Kunden, hätten Lieferzeiten verlängert und Projekte verzögert.

Und Interroll? ­Finanzchef Daniel Bättig hält auf Anfrage fest: «Interroll drohen sicher auch Engpässe in der Beschaffung und somit in der Auslieferung an Kunden. Diese sind zurzeit aber überschaubar und behindern unser Wachstum nicht wesentlich.»

Auch an der Börse sorgen Interroll und Kardex für Furore. Mit Blick auf die Bewertung ist der Ratschlag, nun Vorsicht walten zu lassen, naheliegend.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis hat mit einem Wert um 30 für 2019 stolze Dimensionen erreicht. Dasselbe gilt für das ­Verhältnis Unternehmenswert zu Ebitda. Das von Interroll (18,7) übertrifft in­zwischen gar den Wert eines Vorzeigeunternehmens wie Geberit.

Die komplette Historie zu Interroll finden Sie hier. »

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