Vontobel hat in ihrer nicht immer einfachen Beziehung zu Raiffeisen viel Geduld bewiesen. Das hat sich ausgezahlt. Der Kauf von Notenstein La Roche hat zwar einiges gekostet, ist aber genau der richtige Schritt für die Zürcher Privatbank . Für eine der letzten Chancen, ein einfach zu integrierendes Portefeuille, das kaum negative Überraschungen bringen dürfte, zu kaufen, greift man gern etwas tiefer in die Tasche. Dank Notenstein kommt das Wealth Management Vontobels endlich in Schwung.
Ein Blick zurück. 2004 geht Raiffeisen, die Vontobel damals wohl gerne ganz übernommen hätte, mit der Privatbank eine Kooperation ein. Die Genossenschaftsbank beteiligt sich gleichzeitig mit 12,5% an den Zürchern. Was erst gut funktioniert, führt später zu Reibereien. Als Raiffeisen 2012 unter der Regie des damaligen CEO Pierin Vincenz Wegelin kauft und in Notenstein umbenennt, ist endgültig Feuer unterm Dach.
Ein paar Jahre später soll Vincenz Notenstein dann Vontobel angeboten haben. Dafür hatte er dem Vernehmen nach eine Aufstockung der Beteiligung auf 25% gefordert. Vontobel winkte ab. Zu Recht. Denn die Privatbank erhielt später die Gelegenheit, sich ganz von Raiffeisen freizukaufen. 2016 schnappte sich Vontobel dann Vescore (Notenstein Asset Management) und diesen Donnerstag als Krönung Notenstein La Roche. Besser hätte es nicht laufen können.
Einem Gewinner steht meist ein Verlierer gegenüber. Im Prinzip ist das auch dieses Mal so. Langfristig gesehen hat Raiffeisen das Machtspiel mit Vontobel klar verloren. Was den Notenstein-Deal anbelangt, dürfen jedoch beide zufrieden sein. Raiffeisen war mit ihrem Latein für Notenstein am Ende und kassiert immerhin eine stattliche Summe. Vontobel ihrerseits kriegt mit Notenstein genau das, was sie wollte. Friede, Freude, Eierkuchen.
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Ins Schwarze
Vontobel kriegt mit Notenstein genau das, was sie wollte. Ein Kommentar von FuW-Chefredaktor Jan Schwalbe.