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Inditex und Uniqlo sind die Trendsetter

Wer die Schlacht um die Marktführerschaft in der Modebranche gewinnen will, muss ständig mit neuen Ideen aufwarten: Modeskizzen an einer Wandtafel.

Von wegen spanische Aktien sollte man meiden: Wer Anfang 2009 Inditex-Titel gekauft hat, der hat seinen Einsatz mittlerweile vervierfacht. Im selben Zeitraum hat ein H&M-Aktionär «nur» 40% verdient. Auch die Aktionäre der beiden anderen grossen Konkurrenten, des US-Konzerns Gap und der japanischen Fast Retailing mit ihren Uniqlo-Läden, haben deutlich weniger verdient.

Doch wem gehört die Zukunft? Wer hat die beste Strategie, wer die beliebtesten Kollektionen, und welche Aktien sind zu hoch bewertet? Lange Zeit war H&M das Mass aller Dinge. Doch einiges lief schief beim Modehaus aus Schweden. Der Umsatz stagnierte im vierten Quartal in bestehenden Läden, die Expansion in Asien kann mit Inditex und Uniqlo nicht mithalten, und die Betriebsmarge ist in den letzten Jahren von 23 auf 18% gefallen (Inditex erwirtschaftet rund 20%, Gap 10% und Fast Retailing 15%). Doch abschreiben sollte man H&M auf keinen Fall. Im Gegensatz zum US-Konkurrenten Gap, der in den letzten zehn Jahren auf der Stelle ­getreten ist, kaum Geschäfte eröffnet und China erst vor kurzem entdeckt hat, schlägt sich H&M noch gut. 2013 sollen 325 ­Läden und damit so viele wie nie zuvor eröffnet werden. Einer davon wird der erste H&M in der südlichen Hemisphäre sein, er wird in Chile eingeweiht.

Die Krone im Modegeschäft hat mittlerweile Inditex auf. Daran wird H&M so schnell nichts ändern. Das Geschäfts­modell der Spanier mit ihren enorm schnell angefertigten Kollektionen, den kurzen Wegen, der breiten Markenpalette (Zara, Bershka, Massimo Dutti etc.) und dem vorbildlichen Kostenmanagement ist konkurrenzlos. Doch angesichts der satten Bewertung von 26 (Kurs-Gewinn-Verhältnis 2013) fragt sich, ob die Prämie zu H&M (21) und Gap (14) gerechtfertigt ist.

Uniqlo bald Marktführer?

Noch höher als Inditex sind Fast Retailing bewertet (28). Das japanische Unternehmen, dessen Uniqlo-Marke in Asien der Goldstandard ist, macht derzeit das, was H&M und Gap gerne gemacht hätten. Als Gegenpol zu den Marken von Inditex, die auf den Puls der Zeit setzen, spielt Uniqlo die Karte Qualität und Einfachheit. Nachdem der japanische Markt mit 843 Läden gesättigt war, sind im Ausland bisher 181 Läden eröffnet worden. Doch das wird sich in Windeseile ändern. Bis 2015 soll der Umsatz im Ausland grösser sein als im Heimmarkt. Allein in China sind längerfristig tausend Geschäfte in Planung. Dazu kommen tausend Läden ausserhalb Chinas. In den USA, wo es bisher nur einen New Yorker Laden gibt, ist eine Offensive geplant.

Wie in so vielen Branchen wird die Schlacht um die Marktführerschaft in China und nicht in den USA geschlagen. 2017 soll die Volksrepublik 30% des weltweiten Modeumsatzes bringen. H&M hat in China 109 Läden, was weniger als 4% des Konzernumsatzes ausmacht. Inditex hat bereits rund 450 Läden in China. Niemand hat so grosse Pläne wie Uniqlo. Geht es nach den Japanern, werden sie Inditex 2020 die Krone als führendes Modehaus abnehmen. Eine Umfrage des chinesischen Konsumforschers Dianping zeigt, dass Uniqlo vor Zara und H&M liegt und von den Kunden besonders punkto Enthusiasmus für die Produkte, Qualität und Service hoch eingestuft wird.

Multibrand-Konzept

Wichtig ist auch, nicht nur von einer Marke abhängig zu sein. Das macht Inditex vor, und auch Gap hat es mit Banana Republic, Gap und Old Navy gut hinbekommen. Fast Retailing hat neben Uniqlo unter anderem Comptoir des Cottoniers und Theory im ­Lineup und hat gerade 80% an der US-Trendmarke J Brand übernommen. Noch etwas Rückstand hat auch da H&M. Doch die Expansion des Premium-Labels Cos und das für den Herbst geplante Konzept «& Other Stories» lassen aufhorchen.

Anleger sollten H&M zwar nicht abschreiben. Doch trotz der höheren Bewertung sind Inditex wegen ihres besseren Konzepts und Fast Retailing wegen der Wachstumsaussichten in Asien aus Investorensicht besser positioniert. Gap hingegen sollten die Anleger meiden.

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