Hut ab vor den Schweizer Unternehmen; die aktuelle Berichtssaison kann sich sehen lassen. Begonnen hatte das Rapportieren zum ersten Halbjahr zwar eher holprig; Enttäuschungen in Sachen Umsatz, Gewinn und Ausblick machten die Runde, mit ungnädiger Reaktion der Anleger, prozentual zweistellige Tagesverluste häuften sich.
Doch dann setzte eine veritable Aufholjagd ein, Überraschungen im positiven Sinn übernahmen das Zepter. Und es waren eher die kleinen und mittelgrossen Gesellschaften, die enttäuschten; eines Besseren belehrt wurden die Skeptiker von den Grossen, und das querbeet, von ABB, LafargeHolcim oder Sika über Nestlé und Roche bis UBS.
Das alles heizt den Optimismus an, zumal der Trend nicht auf die Schweiz begrenzt ist, sondern beispielsweise vom restlichen Europa bestätigt wird. Auf Basis der bisher publizierten Halbjahresberichte trudeln nun erste aktualisierte Prognosen ein. Kursziele werden nach oben revidiert, im Einklang mit den Gewinnschätzungen. Das Gewinnwachstum der Unternehmen in Europa soll 2018 und 2019 jeweils zwischen 8 und 10% oder mehr liegen. Das ist starker Tobak – und korreliert mit der Voraussage vieler Analysten und Fondsmanager, mindestens für die kommenden zwölf, wenn nicht gar achtzehn Monate werde die Party weitergehen.
Nicht einmal die Kurskorrekturen von Facebook und Twitter dieser Woche scheinen zu verunsichern. Es sieht danach aus, dass der Aktienmarkt summa summarum jegliche Risiken verdrängt. Umso heftiger wird es aber nach unten gehen, wenn erst einmal die Stimmung kippt. Was das Auslaufen der ultralockeren Geldpolitik am Ende tatsächlich für Aktien bedeutet, ist offen – aber wohl eher etwas Schlechtes als etwas Gutes.
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Hut ab – mit grossem Aber
Nach einem holprigen Start in die Berichtssaison dominieren nun positive Überraschungen. Das nährt den Optimismus auf gefährliche Weise. Ein Kommentar von FuW-Ressortleiter Adrian Blum.