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Hot Corner: Vertrauen in Goodman

Als eigenständige Gesellschaft gibt es Knight Therapeutics (Toronto: GUD; Kurs: 7.99 kan. $; Marktwert von 826,8 Mio. kan. $ oder 605 Mio. Fr.) erst seit dem Jahr 2014. Das Spezialpharmaunternehmen geniesst im Markt aber schon viel Vertrauen, nach Bloomberg empfehlen sieben von neun Analysten die Aktien zum Kauf. Der Grund für das Vertrauen ist der Mann, der  hinter der Gesellschaft steht: Jonathan Goodman.

Der 48-Jährige bewies bereits mit der Vorgängerin von Knight Therapeutics, Paladin Labs, dass er eine kleine Gesellschaft fast aus dem Nichts zu einem Branchenstar machen kann. Die 1995 von ihm aus der Taufe gehobene Paladin Labs erhöhte den Umsatz in neunzehn aufeinanderfolgenden Jahren. Währenddessen stieg ihr Aktienkurs von 1,5 auf 142 kan. $. Nach einem schweren Velounfall, der ihn fünf Wochen ins Koma fallen liess, kündigte Goodman im November 2013 an, Paladin Labs für 1,6 Mrd. $ an das US-Pharmaunternehmen Endo Health Solutions zu verkaufen.

Jetzt will er das Kunststück wiederholen. Bei Knight startete Goodman mit nur einem Medikament, dass er von Paladin Labs mitnehmen konnte: Impavido gegen die Infektionserkrankung Leishmaniose. Das Geschäftsmodell besteht darin, neue Pharmaprodukte zu akquirieren oder Lizenzen zu erwerben und die Mittel dann zu vermarkten. Inzwischen hat sich Knight die Distributionsrechte an rund zwanzig Pharmazeutika in unterschiedlichen Entwicklungsstadien gesichert. Derzeit werden erst drei Produkte an Konsumenten verkauft.

Ende 2015 hielt Knight flüssige Mittel und Wertschriften von 471 Mio. kan. $. Goodman will Zukäufe nicht überbezahlen: Er konzentriert sich auf preisgünstigere und weniger risikoreiche Medikamente von grossen Pharma- oder Biotech-Konzernen, vor allem auf Produkte im späten Entwicklungsstadium.

Das Geschäft wird kontinuierlich aufgebaut. Goodman versteht es aber, auch zusätzliche Einnahmen zu generieren. So leiht er Geld an andere kleine Gesellschaften in der Branche aus, zu einem Zins zwischen 10 und 15%. Im November 2014 nahm Knight 125 Mio. $ ein mit dem Verkauf eines Bonus, den sie von der US-Arzneimittelbehörde FDA bekommen hatte. Der Bonus gestattet es einem Unternehmen, bei  der Zulassungsprüfung eines Medikaments schneller an die Reihe zu kommen.

Im letzten Jahr setzte Knight 1 Mio. kan. $ (2014: 0,37 Mio. kan. $) um. Dank den Zinseinnahmen und dem Finanzergebnis betrug der Gewinn 34,2 (125,9)  Mio. kan. $ oder 36 Cent je Aktie. Auf Basis einer Gewinnschätzung für 2016 von 0.18 Cent je Aktie erscheinen die Titel mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 45 hoch bewertet. Doch Knight, die über eine starke Bilanz verfügt, wird längerfristig grosses Wachstumspotenzial zugeschrieben. Ihre Zukunft hängt davon ab, inwieweit Medikamente im Entwicklungsstadium erfolgreich auf den Markt gebracht werden. Vertrauensfördernd ist, dass Goodman als Gründer und CEO selbst mit 21% an Knight beteiligt ist.