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Hot Corner: Für das Auto der Zukunft

Wer gehört zu den grossen Profiteuren des Autos der Zukunft? Als heisser Kandidat gilt TomTom (Amsterdam: TOM2; Kurs: 9.62 €; Marktwert von 2,22 Mrd. €). Das niederländische Unternehmen, das mit dem TomTom Navigator 2001 das erste mobile Navigationssystem für Kraftfahrzeuge anbot, will beim neusten Branchentrend mitprofitieren – dem selbstfahrenden Auto, das von Google und Co. schon ersten Feldtests unterzogen wird.

Das selbstfahrende Auto bedarf eines hochgenauen, digital gespeicherten Kartenmaterials – das TomTom entwickeln will. Im vergangenen Juli haben die Niederländer eine Zusammenarbeit mit Bosch angekündigt. Vorgesehen ist, dass sie die digitalen Karten erstellen und der deutsche Autozulieferer die Spezifikationen dazu vorgibt.

Daten für Uber

Wichtigster Konkurrent von TomTom ist der Kartendienst Here, den Nokia im vergangenen Jahr für 2,8 Mrd. € an das deutsche Autobauertrio Audi, BMW und Daimler verkaufte. Beim vorangegangenen, im August entschiedenen Bieterwettbewerb soll auch Uber aus dem Feld geschlagen worden sein – der US-Fahrdienstvermittler braucht auch digitale Karten für seine Apps.

Er hat inzwischen reagiert. Im November kündigten Uber und TomTom eine Vereinbarung an, welche die Lieferung von genauen Karten und Verkehrsdaten an Uber-Fahrer in mehr als  dreihundert Städten weltweit vorsieht und über mehrere Jahre laufen soll. Die Nachricht hat den TomTom-Aktien einen zusätzlichen Schub verliehen. Mit einem Kursplus von 110% gehörten sie 2015 zu den Top-Performern.

In diesem Jahr haben sie allerdings im Zug der schwachen Börsen gut 17% an Terrain eingebüsst. Die Niederländer gehen ihren Weg aber weiter: Gleich Anfang Januar gaben sie die Übernahme des polnischen Flottenmanagement-Dienstleisters Finder bekannt. Dieser überwacht via GPS den Fuhrpark von Unternehmen, die so genau erfahren, welcher Mitarbeiter wann und wo unterwegs war. So sollen den Kunden Verbesserungs- und Sparpotenziale aufzeigt werden. Mit dem Kauf von Finder stärkt TomTom die Einheit Telematics.

Hohe Gewinnerwartungen

Die Erwartung lautet, dass TomToms Überschüsse, nach einem Durchhänger, wieder nachhaltig steigen werden. Für 2015 prognostizieren die Niederländer einen Umsatz um 1 Mrd. € und einen bereinigten Gewinn je Aktie von 0.20 €.

Die Analysten kalkulieren nun, dass der bereinigte Gewinn je Aktie in diesem Jahr mehr als 50% auf 0.31 € und bis 2018 gar auf 0.55 € klettern wird. Geht diese Wachstumsrechnung auf, relativiert sich das hohe Kurs-Gewinn-Verhältnis, das auf Basis der Schätzung 2016 fast 31 beträgt. Der risikobewusste Anleger kann Kursschwächen nutzen, um in einen Wert zu investieren, der von wichtigen Trends profitiert.