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Hot Corner: Ein Auge auf Fielmann werfen

Jede zweite verkaufte Brille in Deutschland stammt von Fielmann. Auch in der Schweiz ist der Augenoptiker in vielen Städten vertreten und durch Werbung omnipräsent. Weniger bekannt ist, dass die Aktien des deutschen Unternehmens seit 1994 an der Börse gehandelt werden (Frankfurt: FIEG, 55.60 €, Börsenkapitalisierung 4,7 Mrd. €). Seit einem Jahr zeigt der Kurstrend nach unten – eine Kaufgelegenheit für klarsichtige Investoren?

Günther Fielmann, der die Filialkette vor 46 Jahren gegründet hat, hatte eine Marktlücke im Geschäft mit Kassenbrillen entdeckt. Ihr Sortiment war damals sehr beschränkt. Er hingegen setzte auf ein breites Angebot zu erschwinglichem Preis, neuartige Garantieleistungen und auf strikte Kundenorientierung mit dem Slogan «Der Kunde bist Du». Fielmann reklamiert für sich, Brillenmode «demokratisiert» zu haben. In der Zwischenzeit ist das Unternehmen auf bald 1,5 Mrd. € Umsatz gewachsen und auf 20 000 Mitarbeiter, von denen 80% an Fielmann beteiligt sind.

Ausser in Deutschland ist Fielmann vor allem in der Schweiz, in Österreich und seit 2015 in Norditalien präsent. Der Markteintritt in die Schweiz fand Mitte der Neunzigerjahre mit der Übernahme von sechs Filialen der Pro-Optik in Basel statt. Mittlerweile ist das Netz auf 43 Filialen ausgedehnt worden. Insgesamt verfügt Fielmann über 730 Fachgeschäfte. In den nächsten Jahren sollen 165 dazukommen. In der Schweiz wird die Zahl der Filialen verdoppelt.

Die in den ersten neun Monaten 2018 um fast 40% erhöhten Investitionen kann das Unternehmen locker aus dem betrieblichen Cashflow bezahlen. Für die Ausschüttung einer grosszügigen Dividende bleibt ebenfalls genug übrig. Auf dem aktuellen Kurs rentieren die Aktien schätzungsweise 3,4%.

In den vergangenen fünf Jahren ist das mit einem Eigenkapitalanteil von 75% sehr solide Unternehmen im Durchschnitt 4,5% gewachsen. Dieses Jahr soll der Wert von 2017 erreicht werden (3,6%). Nach neun Monaten waren es bloss 1,7% gewesen, weil der lange Sommer die Zahl der Filialbesuche gedämpft hat. Im Markt scheint eine gewisse Skepsis vorzuherrschen, dass Fielmann ein Endspurt im vierten Quartal gelingt: Der MDax-Wert hat dieses Jahr 25% eingebüsst. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist auf 24 gesunken.

Auch die Finanzanalysten sind nicht euphorisch. Sie rechnen für 2018 mit einem Wachstum von 1,3% des Gewinns je Aktie, für 2019 mit 3,7%. Nur vier von fünfzehn, die Fielmann regelmässig verfolgen, empfehlen die Valoren zum Kauf. Das mittlere Zwölfmonats-Kursziel von 56.70 € deutet auf wenig Aufwärtspotenzial hin. Aber Fielmann im Auge zu behalten, könnte sich lohnen.