Hiroto Saikawa: Vom Schützling zum Königsmörder
Die Loyalität zum Unternehmen zählte für den Nissan-Chef am Ende mehr als die Dankbarkeit gegenüber seinem Förderer. So kam Carlos Ghosn in Untersuchungshaft.
«Ich fühle grosse Enttäuschung, Frustration und Verzweiflung, Empörung und Groll.» So unverblümt legte Nissan-Chef Saikawa nachts um halb elf Uhr vor Hunderten Journalisten in der Konzernzentrale von Nissan in Yokohama seine Emotionen offen. Ghosn war sein Förderer und Mentor, ihm verdankt der 65-Jährige seinen Aufstieg über zwei Jahrzehnte an die Spitze von Japans zweitgrösstem Autobauer. Vor zwei Jahren wurde Saikawa Co-Chef, seit April 2017 regiert er Nissan allein. Dennoch hat der Japaner die Rebellion gegen den Palastherrscher Ghosn angeführt.