Highlight Communications will Constantin Medien ganz
Bernhard Burgener kommt einem lange gehegten Plan näher. Der Basler Medienunternehmer und Präsident des FC Basel zieht die Fäden.
Bernhard Burgener, Medienunternehmer und Präsident des FC Basel, räumt in seiner schweizerisch-deutschen Mediengruppe auf. Über die Highlight Event & Entertainment (HLEE), deren Aktien in der Schweiz kotiert sind, zieht er die Fäden. Er hält zwar nur gut 20% an dem Vehikel mit Sitz in Pratteln, doch hat er wichtige andere Grossaktionäre im Zuge von Kapitalerhöhungen in den letzten Jahren als getreue Mitstreiter an Bord geholt.
Zu diesen durchaus illustren HLEE-Aktionären gehören etwa Alexander Studhalter, Luzerner Anwalt und Bruder des FC-Luzern-Präsidenten Philipp Studhalter, der deutsche Hansa-Rostock-Investor Rolf Elgeti sowie die Victorinox-Stiftung. Burgener amtiert als Präsident und Delegierter des Verwaltungsrats von HLEE. Diese kontrolliert die Mediengesellschaft Highlight Communications – auch hier ist Burgener VR-Präsident und -Delegierter.
Struktur als Nachteil
Gemäss dem von Burgener seit langem verfolgten Plan will nun Highlight Communications (HLC), ebenfalls mit Sitz in Pratteln, die Tochter Constantin Medien (CM) mit Sitz in Ismaning komplett übernehmen und bietet 2.30 € je CM-Aktie. Die Titel stiegen am Donnerstag von knapp unter 2 auf 2.28 €. Highlight Communications handelten unverändert bei 4.22 €. Beide Titel sind in Deutschland kotiert. HLC hält bereits 79,44% an Constantin Medien. Das Angebot an das Publikum hat einen Wert von rund 43 Mio. €. Gelingt der Kauf, ist dies ein zentraler Schritt, um die komplizierten Strukturen zu vereinfachen. Die Komplexität galt schon immer als Nachteil und hielt viele Anleger davon ab, in diese Medientitel zu investieren.
Das Geschäft der Constantin Medien konzentriert sich auf den Bereich Sport. Der Kern ist Sport1, bekannt vor allem durch den gleichnamigen TV-Sender, mit Aktivitäten in der gesamten Wertschöpfungskette des Sportbereichs. Im vergangenen Jahr schrieb Constantin Medien Verlust. Das Unternehmen wird von der Mutter bereits vollkonsolidiert.
HLC selbst ist in den Bereichen Film sowie Sport- und Event-Marketing tätig. Das Segment Film besteht aus Constantin Film, dem bedeutendsten unabhängigen Filmproduzenten und -verleiher Deutschlands, sowie Aktivitäten im Bereich Home Entertainment. Constantin Film feierte Erfolge mit Filmen wie «Der Schuh des Manitu», «(T)raumschiff Surprise – Periode 1» und «Fack Ju Göhte» und früheren Streifen wie «Die unendliche Geschichte», «Der Name der Rose» oder «Der Untergang» mit Hauptdarsteller Bruno Ganz. Das Geschäft ist aber schwankungsanfällig, die Gewinnmarge lag in den beiden vergangenen Jahr nahe mageren 3%.
Die Cashcow sitzt in Luzern
Entscheidend für den finanziellen Erfolg der Gruppe ist die Tochter Team aus Luzern. Sie sieht sich als eine der weltweit führenden Sport- und Event-Marketing-Agenturen. Seit 1992 vermarktet sie die Rechte an der Uefa Champions League, der Uefa Europa League und dem Uefa Super Cup. Dieses Geschäft ist die eigentliche Cashcow der Gruppe.
Investitionen in die HLEE-Aktien sind mangels Streubesitz nicht zu empfehlen. Wer in Highlight Communications investiert, ist entweder einfach ein Kinofan oder setzt darauf, dass das hochprofitable Geschäft mit der Uefa Bestand hat. Im Quartalsbericht hiess es, in absehbarer Zeit laufe der Vermarktungsprozess für die Perioden 2021/22 bis 2023/24 an.
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