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GoPro und Fitbit versuchen’s nochmal

Die Fusion ist eine neue 360-Grad-Kamera von GoPro. Sie soll das Geschäft ankurbeln.

Die beiden One-Trick-Ponys leben noch immer – und kurz vor dem Weihnachtsgeschäft versuchen sich GoPro und Fitbit mit neuen Produkten. Im vergangenen Jahr war der Vorstoss der beiden wenig erfolgreich. Dieses Jahr sind die Vorzeichen nicht viel besser.

Doch sowohl für den Action-Kamera-Hersteller als auch den Fitnessspezialisten steht einiges auf dem Spiel. Anleger könnten kurzfristig profitieren – müssen bei den beiden volatilen Werten aber auf der Hut sein.

Mit Blick auf die anstehenden Produktstarts haben sich die Aktien von GoPro und Fitbit in den vergangenen Wochen deutlich von ihren Tiefst erholt. Beide Werte liegen seit Anfang Juli mehr als 30% im Plus. Es sind dies Vorschusslorbeeren auf die neuen Produkte, die GoPro am Donnerstagabend vorgestellt und die von Fitbit bereits kommende Woche in den Handel kommen.

Wenig Grund zur Freude

Der Langfristchart indes hält wenige Gründe zur Freude bereit. Seit dem Börsengang im Juli 2014 haben GoPro mehr als zwei Drittel an Wert verloren, Fitbit seit dem Initial Public Offering (IPO) diesen Sommer darauf sogar vier Fünftel.

Sogar die Grundübel beider Unternehmen ähneln sich: Beide setzen nur auf wenige Produkte, GoPro auf Action-Kameras und eine Kameradrohne, Fitbit auf Fitnessarmbänder und neu auf eine Smartwatch.

Beide gehören in ihrem angestammten Feld zwar zu den Pionieren, kämpfen jetzt aber mit Billigrivalen aus Fernost. Vom chinesischen Unternehmen Xiaomi etwa, bekannt vorwiegend für Smartphones und nicht unbedingt für schlechte Qualität, gibt es Action-Kameras für weniger als die Hälfte des Preises einer GoPro Hero und Fitnessbänder, die günstiger sind als ein Originalersatzband für einen Fitbit-Tracker. Und noch eine Gemeinsamkeit gibt es: Beide Unternehmen suchen ihr Heil in neuen Produkten.

Vergangenes Jahr hiess der GoPro-Heilsbringer Karma: Die Kameradrohne kam später als erwartet auf den Markt und musste kurz nach Start wegen Produktionsfehlern zurückgerufen werden – ein Desaster.

Nun läuft es besser: Anfang September teilte das Management um CEO und Gründer Nick Woodman mit, der Umsatz für das dritte Quartal liege voraussichtlich am oberen Ende der auf 290 bis 310 Mio. $ gesetzten Spanne.

Am Donnerstagabend stellte Woodman die neueste Action-Kamera Hero 6 vor sowie die 360-Grad-Kamera Fusion. «Wir hatten Herausforderungen mit Produktstarts in Vergangenheit», sagte der CEO. «Und dieses Jahr bekommen wir es auf die Reihe.»

Das hofft auch Fitbit. Im Sommer hat das Unternehmen die Ionic vorgestellt. Die Uhr will mit Gesundheits- und Fitnessfunktionen punkten und ist ab 1. Oktober für 399 Fr. zu haben.

Fitbit schwimmen die Felle davon: Der Anbieter muss nicht nur mit der Billigkonkurrenz kämpfen, Kunden greifen auch lieber zur Smartwatch als zum Fitnessarmband, wie Daten der Marktforscher von IDC zeigen. Die Ionic ist nach einigen Zukäufen der erste Versuch von Fitbit in dem Feld. Erste Rezensenten zeigten sich mässig begeistert.

Im Visier der Shortseller

Für Beide geht es um einiges. Die neuen Produkte von GoPro und Fitbit müssen im Weihnachtsgeschäft gut ankommen. Hier hoffen auch Internet-Spieler wie Amazon und Alphabet, ihren Umsatz im Hardware-Feld auszubauen, und geraten sich dabei ordentlich in die Haare ( vgl. Textbox unten ).

Die Misere hat GoPro ebenso wie Fitbit in die Verlustzone geführt. Das GoPro-Management hat bereits mitgeteilt, dass es für das gerade zu Ende gegangene Quartal einen Gewinn erwartet. Bei Fitbit rechnen Analysten mit einem ausgeglichenen Ergebnis frühestens für 2018.

Aus Sicht von Investoren haben GoPro und Fitbit noch zwei bemerkenswerte Eigenschaften. Zum einen liegt die Korrelation zwischen den Aktien beider Unternehmen erstaunlich hoch. Mit Blick auf das vergangene Jahr erreicht der Koeffizient 0,9.

Beide haben nicht nur mit ähnlichen Problemen zu kämpfen, ihre Chancen stehen auch gleichsam gut, wenn Konsumenten Lust auf Hightech haben. Zudem sind die Aktien der Beiden gerade Lieblinge von Short-Sellern. Jeweils ein Drittel der Papiere von GoPro und Fitbit sind leerverkauft – Investoren rechnen also wieder mit fallenden Kursen.

Die hohe Zahl leerverkaufter Aktien wird die Folgen positiver wie negativer Nachrichten auf die Kurse der Titel verstärken. Aktuell drängt sich ein Kauf beider Papiere für wertorientierte Investoren nicht auf. Die Titel von GoPro und Fitbit befinden sich in der Hand von Spekulanten.

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