Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Google gibt Gas

Hat allen Grund zur Zufriedenheit: Google-CEO Larry Page.

Internet-Gigant Google hat seiner Erfolgsgeschichte ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Dank eines starken Jahresendquartals überschritt er im abgeschlossenen Jahr erstmals die Umsatzmarke von 50 Mrd. $ (brutto). «Nicht schlecht für ein Unternehmen, das erst seit rund eineinhalb Dekaden existiert», erklärt CEO Larry Page im Geschäftsbericht stolz.

Der Nettogewinn stieg im vierten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 7% auf knapp 2,9 Mrd. $. Um Sonderfaktoren bereinigt erzielte Google einen Überschuss von 10.65 $ pro Valor. Analysten hatten im Vorfeld mit 10.50 $ pro Titel gerechnet. Der Aktienmarkt nahm die Ergebnisse erfreut auf: Google avancierten nachbörslich um rund 5%.

Neue Richtlinien zeigen Wirkung

Gut entwickelt hat sich das traditionelle Kerngeschäft, die Internet-Suche. Hier nahm der Bruttoumsatz – unter Ausklammerung der Motorola-Sparte – gegenüber dem Vorjahr um 22% auf 12,9 Mrd. $ zu. Berücksichtigt man die Währungseffekte, betrug das Plus gar 24%.

Zwar flachte das Wachstum der bezahlten Klicks gegenüber dem Vorjahr auf 24% ab. Hingegen konnte die Erosion der Einnahmen pro Klick (–6%) erneut gebremst werden. Dazu hat laut Aussagen des Managements eine Änderung der Richtlinien beigetragen: Seit Mitte Oktober wird die Platzierung von Werbung restriktiver gehandhabt. Damit soll die Überfrachtung von Webseiten vermieden und das Nutzererlebnis verbessert werden.

Ausblick bleibt rosig

Für Google stehen die Zeichen weiterhin auf Wachstum. Wie etwa im Smartphone-Geschäft. So hat Googles Betriebssystem Android die Marktführung ausbauen können. Gemäss den Analysten von Gartner lag der Marktanteil im dritten Quartal 2012 bei über 70%. Das schlägt sich auch im wachsenden Umsatz mit Applikationen (Apps) nieder, die das Unternehmen über den virtuellen Laden Google Play verkauft.

Auch die Integration der letztes Jahr übernommenen Motorola Mobility kommt gut voran. Zwar ist das operative Geschäft der Handytochter noch immer defizitär. Im abgelaufenen Quartal resultierte – unter Ausschluss von Sonderkosten – ein Verlust von 152 Mio. $. Googles Finanzchef Patrick Pichette zeigte sich jedoch optimistisch: Man habe bei der Akquisition zwangsläufig eine Produktpipeline von 12 bis 18 Monaten geerbt, durch die man sich zuerst durcharbeiten müsse.

Gleichzeitig wird das Hardwaregeschäft weiter auf Effizienz getrimmt. Allein im abgeschlossenen Quartal fielen 1000 (von total mindestens 4000) Stellen den Kürzungen zum Opfer.

Google vs. soziale Netzwerke

Hüten muss sich der Suchmaschinenbetreiber vor dem sozialen Netzwerk Facebook, das verstärkt in Googles Kerngeschäft eindringt. Vorerst scheint die Bedrohung aber geringer zu sein als befürchtet. Zwar hat Facebook vergangene Woche die neue Funktion «Graph Search» präsentiert. Sie erlaubt es den Nutzern, mit Suchanfragen die Daten aller Facebook-Freunde zu durchstöbern. Die dominante Position Googles in der Websuche ist dadurch aber kaum gefährdet.

Einzig die Wahl des Kooperationspartners dürfte schmerzen: Suchabfragen, die innerhalb von Facebook nicht die gewünschten Resultate liefern, werden automatisch an Microsofts Konkurrenzprodukt Bing weitergereicht.

Management ist zuversichtlich

Die Aussichten im Internet-Werbemarkt bleiben grundsätzlich vorteilhaft – mit Google als einem der wichtigsten Nutzniesser. Zwar werden immer mehr Suchanfragen von Personal Computer auf Mobiltelefone und Tablets verlagert, wo die Einnahmen pro Klick deutlich tiefer sind. Angesichts der Möglichkeit, die Lage sowie die Präferenzen der Nutzer verstärkt in die Suche einzubinden, ist das Google-Management zuversichtlich, diese Differenz verkleinern zu können.

Auf Basis der Gewinnschätzungen für 2013 weisen die Valoren ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15 auf. Das ist nicht mehr günstig, birgt aber trotzdem noch Kurspotenzial.

Aktien-Alert

Von ABB bis Züblin – erhalten Sie sofort eine E‑Mail, sobald ein neuer Artikel zum Unternehmen Ihrer Wahl erscheint.

Um diesen Service zu nutzen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.