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Was steckt hinter dem Anstieg des Goldpreises?

Der Goldpreis hat am Dienstag einen weiteren Sprung nach oben gemacht und dabei in Dollar ein neues Jahreshoch erreicht. Die Feinunze notiert über 1293 $. Zwar kostete Gold am 17. April kurz 1295 $, der von Bloomberg ermittelte Tagesschlusskurs lag aber deutlich darunter. Der Kursanstieg seit Anfang Jahr beläuft sich unterdessen auf rund 13%.

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Als Grund für die anziehende Goldnachfrage wird die Katar-Krise genannt. Eine von Saudi-Arabien angeführte Koalition arabischer Staaten hat die diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen. Auch die Verkehrsverbindungen werden gekappt. Dem Emirat wird vorgeworfen, Terrororganisationen zu unterstützen ( lesen Sie hier mehr ). Das schürt Ängste vor einem Konflikt in der Golfregion und verunsichert Investoren weltweit. Da Gold den Ruf eines sicheren Hafens hat, wird es in unsicheren Zeiten stärker nachgefragt, wodurch der Preis steigt.

Fallende Zinsen und schwacher Dollar

Gemäss den Rohstoffanalysten der Commerzbank erhält Gold aber noch von anderer Seite Unterstützung. Immer mehr Marktteilnehmer zweifelten an einer deutlichen Straffung der US-Geldpolitik in den kommenden zwei Jahren. Ausschlaggebend für die Ernüchterung seien die enttäuschenden Arbeitsmarktdaten vom Freitag gewesen. Der Markt für Fed Funds Futures preist seither nach dem erwarteten Schritt von nächster Woche nur noch eine weitere Zinserhöhung bis Ende 2018 ein.

Die Zweifel an deutlich mehr Wachstum und Inflation und entsprechend höheren US-Zinsen lassen sich auch am Aussenwert des Dollars oder an den langfristigen Anleihenrenditen ablesen.

Der US-Dollar ist zum Franken unter 97 Rappen gefallen. Der Dollarindex, der den Wert des Dollars gegenüber einem Korb der wichtigsten Währungen misst, ist seit Anfang Jahr 6% gesunken. In Franken ist die Goldhausse deshalb weit weniger beeindruckend. Seit Jahresbeginn hat sich Gold in Franken nicht 12%, sondern nur 6% verteuert.

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Die Bondrenditen sind seit März ebenfalls im Sinkflug. Zehnjährige US-Staatsanleihen rentieren noch 2,14%, nach 2,6% im Marz und im Dezember.

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Darüber hinaus stehen mit der EZB-Sitzung am Donnerstag, den Unterhauswahlen in Grossbritannien und der Anhörung des ehemaligen FBI-Direktors James Comey vor einem Senatsausschuss wichtige Ereignisse an, die das Risikobewusstsein der Anleger schärfen.

Es wäre demnach keine Überraschung, wenn der Goldpreis in den kommenden Tagen zum ersten Mal seit Trumps Wahlsieg über 1300 $ steigt. Doch die Rohstoffanalysten sind skeptisch, was den weiteren Kursverlauf angeht: «Bei einem Preis von 1300 $ stösst Gold auf einen charttechnischen Widerstand, und es dürften Gewinnmitnahmen einsetzen», sagt Andreas Maag, Edelmetallexperte bei der UBS Investment Bank. Da aber bei Preisnachlässen physische Goldkäufe aus Asien für Unterstützung sorgten, sei keine grössere Korrektur zu erwarten.

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