Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Gilead kommt um Übernahmen nicht herum

1 / 4
Bewertung: Aus Bewertungssicht sind die Aktien von Gilead so günstig wie schon lange nicht mehr. Das rollierende Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei 7. Der zehnjährige Durchschnitt beträgt 19. Dasselbe Bild zeigt sich auch im Unternehmenswert (Enterprise Value, EV) zu Ebitda. Das EV/Ebitda erreicht aktuell 5 (Durchschnitt 12). Basierend auf Schätzungen für 2018 ergibt sich ein KGV von 9 und ein EV/Ebitda von 6. Diese niedrige Bewertung spiegelt Gileads Problem, dass der Gewinn schrumpft. Wettbewerber wie Amgen, Celgene, Biogen oder Regeneron sind deutlich höher bewertet.
Erfolgsrechnung: Die Erfolgsrechnung zeigt, wie wichtig für Gilead die Übernahme von Pharmasset aus dem Jahr 2012 war. Der Umsatzsprung zwei Jahre später war dem so erworbenen Hepatitis-C-Medikament Sovaldi/Harvoni zu verdanken. In der Folge erhöhten sich auch Ebit-Marge sowie Gewinn und Cashflow je Aktie massiv. Ab dann konnte Gilead auch eine Dividende zahlen. Seit 2016 gehen Umsatz und Gewinn jedoch stark zurück, weil das Potenzial der Hepatitis-Medikamente abnimmt. Mit einer Trendumkehr ist nicht zu rechnen.
Bilanz: Auch in den Bilanzkennzahlen ist der Pharmasset-Effekt ersichtlich. Die Bilanz hat sich in den letzten Jahren stark verlängert. Das liegt zum einen am finanziellen Polster, das sich Gilead durch den hohen Cashflow von Sovaldi/Harvoni aneignen konnte. Zum anderen hat Gilead auch die finanziellen Verbindlichkeiten Schritt für Schritt erhöht. Deshalb ist die Bilanzsumme stärker gestiegen als das Eigenkapital. Dass der Goodwill nach Pharmasset tief blieb, zeigt, dass  Gilead für Pharmasset wenig bezahlen musste.

Analyst Geoff Meacham von der britischen Bank Barclays hat sich jüngst in einer Studie direkt an das Management des US-Biotech-Unternehmens Gilead gewandt. Er ruft den CEO dringend dazu auf, statt der Aktienrückkäufe von jährlich 10 Mrd. $ transformative Akquisitionen zu vollziehen. Das ist ungewöhnlich. Analysten verhalten sich eher selten im Stile von aktivistischen ­Investoren. Doch sein Vorgehen ist verständlich. Meacham hofft auf eine Initialzündung für die Aktien, die seit fast zwei Jahren abwärts tendieren.

Um diesen Artikel vollständig lesen zu können, benötigen Sie ein Abo.

Abo abschliessenBereits registriert oder Abonnent:in?Login