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Getrübtes Jahresende für Intel

Die geringe Endnachfrage nach PC sorgt für einen enttäuschenden Ausblick auf das vierte Quartal: Ein Chip von Intel.

Der globale PC-Markt hat schon bessere Zeiten erlebt. Bereits seit einigen Monaten verdichten sich die Zeichen, dass für das Gesamtjahr 2012 (auf Stückbasis) erstmals seit einer Dekade ein Absatzrückgang droht. Das schlägt sich auch in den Geschäftsergebnissen von Intel nieder.

Anfang September hatte der US-Chipgigant den Ausblick für das dritte Quartal (Juli bis September) bereits reduzieren müssen. Mit dem am Dienstag rapportierten Umsatz von 13,5 Mrd. $ kamen die tatsächlichen Resultate am oberen Ende der revidierten Spanne heraus. Auch der Reingewinn von 3 Mrd. $ oder 0.58 $ pro Aktie vermochte die gedämpften Erwartungen zu übertreffen.

Für Enttäuschung – und ein nachbörsliches Kursminus von rund 3% – sorgte hingegen der Ausblick auf das vierte Quartal: Für die Monate Oktober bis Dezember erwartet Intel neuerdings einen Umsatz zwischen 13,1 und 14,1 Mrd. $, was unter den bisherigen Annahmen der Analystengilde liegt. Dem Geschäftsgang droht damit (statt der üblichen Saisonalität von +7%) eine sequenzielle Stagnation. Die Bruttomargen werden auf 57 bis 58% geschätzt, was die bislang prognostizierte Profitabilität von 61,4% deutlich unterschreitet.

Lagerbestände werden abgebaut -

Die Schwäche ist weiterhin auf dieselben Faktoren zurückzuführen, die Intel bereits im September zur Anpassung gezwungen hatten: Entgegen dem üblichen Saisonmuster haben die Computerbauer ihre Chiplagerbestände reduziert statt aufgebaut. Des Weiteren sei eine Abschwächung der PC-Endnachfrage in den Schwellenmärkten zu spüren. So wies Finanzchef Stacy Smith spezifisch auf die Konsumenten in China hin, die sich – wie ihre westlichen Pendants – mit Neuanschaffungen zurückgehalten hätten. Letztlich habe auch die Unternehmensnachfrage nach PC enttäuscht.

Angesichts der getrübten Aussichten will Intel die Produktion von Halbleitern im vierten Quartal spürbar zurückfahren. Dafür verbuche man eine Sonderbelastung von 500 Mio. $. Gleichzeitig würden die Investitionen (wie etwa für neues Fertigungsequipment) weiter reduziert. Für das Gesamtjahr liegt das Ausgabenbudget nun bei rund 11,3 Mrd. $, was rund 1,2 Mrd. $ unter dem im Juli kommunizierten Betrag liegt.

Temporäre Trends oder langfristige Umwälzungen? -

Noch immer wird heiss debattiert, welche der genannten Negativfaktoren temporärer Natur sind und welche auf langfristige Änderungen hindeuten. So könnte gerade die schwächelnde Nachfrage nach Unternehmens-PC nicht nur auf gekürzte IT-Ausgaben zurückzuführen sein. Plausibel scheint auch, dass Gesellschaften verstärkt mit Tablet-Rechnern experimentieren und Erneuerungkäufe von konventionellen Desktops und Notebooks hinauszögern. Anders als im PC-Geschäft, wo Intel mit einem Marktanteil von über 80% dominiert, ist das Unternehmen in den Tablets noch kaum vertreten.

Seit einigen Monaten befinden sich die Intel-Valoren in einem Abwärtstrend. Trotzdem sollten sich Investoren in Geduld üben und die Titel im Portfolio behalten. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2013 von 10 sind sie moderat bewertet. Zudem werfen sie eine Dividendenrendite von 4% ab, was für einen IT-Konzern beachtlich ist. Angesichts hoher freier Cashflows ist das Risiko einer Dividendenkürzung gering, selbst wenn der Geschäftsgang weiterhin stagnieren sollte. Ausserdem könnte es in den nächsten Wochen zu einer Verbesserung der Stimmung kommen, wenn das neue Betriebssystem Windows 8 von Microsoft es schafft, einen Erneuerungszyklus anzustossen.

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