Gespenstische Ruhe an den Finanzmärkten
Trotz erhöhter politischer und wirtschaftlicher Unsicherheit ist die Volatilität so tief wie selten. Die zunehmende Sorglosigkeit der Investoren ist ein Warnsignal.
An den Finanzmärkten herrscht eine sonderbare Ruhe. Gemächlich steigen die Börsenkurse höher und höher, gröbere Schnitzer gibt es immer seltener. Die beobachtbare Volatilität am Aktienmarkt ist so gering wie seit 2007 nicht mehr. Die implizite Schwankungsbreite ist ebenfalls auf einem Rekordtief. Der Volatilitätsindex Vix, der die erwarteten Schwankungen des S&P 500 über die nächsten dreissig Tage abbildet, ist mit 9,8% auf dem tiefsten Niveau seit 1993. Der Vix gilt als das Angstbarometer schlechthin. Sind die Anleger nervös, schiesst er nach oben. Umgekehrt deutet ein niedriger Vix wie derzeit an, dass sich die Marktteilnehmer in Sicherheit wiegen.