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Gegen Ebola

Der japanische Industriekonzern Fujifilm (Tokio: 4901, 3315.5 Yen, 1706,2 Mrd. Yen oder 15,1 Mrd. Fr. Börsenkapitalisierung) ist vor allem für seine vergleichsweise günstigen Kompaktkameras bekannt. Doch das Traditionsunternehmen leistet weitaus mehr, wie aus einer internationalen Werbekampagne hervorgeht, die Fujifilm aus Anlass des achtzigjährigen Bestehens lanciert hat.

Zu den beworbenen Sujets zählt eine von blossem Auge unsichtbare Kennzeichnung, die Warenfälschern die Arbeit verunmöglichen soll. Ebenfalls von Fujifilm stammt eine Methode, die Aufnahmen von Computer- und Magnetresonanztomographen dreidimensional aufbereitet, um Ärzten die Diagnose von Organstörungen oder Gefässkrankheiten zu erleichtern.

In der zurückliegenden Woche sind die Fujifilm-Aktien auf ein Mehrjahreshoch gestiegen. Für Euphorie sorgte die Meldung, dass eine vom Ebola-Virus infizierte französische Krankenschwester das Spital nach der Einnahme des von Fujifilm produzierten Grippemedikaments Avigan und eines weiteren nicht bekannten Präparats verlassen konnte.

Angesichts der über 3000 Menschen, die jüngst an Ebola gestorben sind, wird fieberhaft nach Behandlungsmethoden gesucht. Ob Avigan, das in Japan bisher zur Bekämpfung von Grippeepidemien zugelassen worden ist, im Kampf gegen die verheerende Viruserkrankung eine zentrale Rolle spielen kann, ist offen. Fujifilm hat erklärt, über Lagerbestände zur Behandlung von insgesamt 20 000 Patienten zu verfügen.

Die Meldung, dass eine vom Ebola-Virus infizierte französische Krankenschwester das Spital nach der Einnahme des von Fujifilm produzierten Grippemedikaments Avigan verlassen konnte, sorgt für Euphorie.

Für die weitere Entwicklung der Fujifilm-Aktien dürften jedoch weniger Überlegungen im Zusammenhang mit Ebola, sondern Aussagen zur künftigen Unternehmens- und Kapitalstrategie ausschlaggebend sein. Das Management hat angekündigt, am 30. Oktober mit der Bekanntgabe der Halbjahreszahlen (per Ende September) unter anderem neue Investitionspläne zu skizzieren. Bisher verschrieb sich die Fujifilm-Führung vor allem dem Ausbau der hochmargigen Aktivitäten in der Medizinaltechnik und im Pharmageschäft (Life Sciences). Vom bisher formulierten Ziel, in diesem Bereich bis im Geschäftsjahr 2018/19 einen Umsatz von 1000 Mrd. Yen zu erwirtschaften, ist Fujifilm aber noch weit entfernt. Im vergangenen Jahr beliefen sich die Einnahmen hier auf 337 Mrd. Yen oder 15% des Konzernerlöses von 2240 Mrd. Yen.

Mit Spannung werden auch Angaben zur Verwendung der auf über 600 Mrd. Yen angeschwollenen flüssigen Mittel erwartet. Die Fujifilm-Valoren werden derzeit auf Basis der Gewinnschätzung für das Fiskaljahr 2014/15 (per Ende März) mit einem KGV von 18 gehandelt. Wird von der Marktkapitalisierung jedoch das Bargeldpolster abgezogen, sind die Titel nur noch zum Zwölffachen des erwarteten Gewinns bewertet.