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Gavazzi-CEO: «Damit aus Espresso nicht Latte macchiato wird»

Das Logo der Firma Gavazzi in Steinhausen im Kanton Zug.

«Damit aus Espresso nicht Latte macchiato wird» – so umschreibt CEO Vittorio Rossi an der Anlegerkonferenz Investora, welchen Zweck die Sensoren und Kontrollgeräte von Carlo Gavazzi haben, die zum Beispiel in Kaffeemaschinen zum Einsatz kommen.

Das in Steinhausen beheimatete Unternehmen stellt elektronische Komponenten für die Gebäudeautomation sowie die industrielle Automation her. In diesen zwei Bereichen ist es in insgesamt neun Marktsegmenten aktiv. Wachstumstreiber sind Digitalisierung, Innovation, Miniaturisierung sowie Energieeffizienz. Der für Gavazzi relevante Markt umfasst ein Volumen von rund 10 Mrd. Fr.

Trend Miniaturisierung

Miniaturisierung sei ein zentraler Trend. Ob nun Kaffeemaschinen, Abfüllmaschinen oder alle anderen Anlagen: Alles müsse kleiner werden und mehr Funktionen erfüllen, so das Management an der Investora. Dies übertrage sich auf die elektronischen Komponenten, womit Innovationen sowie Forschung und Entwicklung enorm wichtig seien.

Rossi sagt, Carlo Gavazzi habe ein konkurrenzlos breites Produktportolio, wodurch das Geschäft insgesamt relativ schwankungsarm sei. Eine der grössten Stärken sei dabei, die Produkte auf sehr spezifische Kundenbedürfnisse ausrichten zu können. Gavazzi könne kleine Chargen liefern, wozu die grossen Anbieter wie ABB oder Siemens gar nicht fähig oder willens seien.

Neue Anwendergruppen

Das Unternehmen sei stetig daran, bestehende Produkte auf neue Anwendergruppen auszuweiten. Dazu gehöre etwa die Agrarindustrie, in die immer mehr Automatisierung Einzug halte, sei es für Bewässerungsanlagen oder für Silos, führte Rossi weiter aus. Für Fantasie sorge auch die Energieeffizienz, etwa in der Gebäudetechnik. Lichtsteuerungssysteme benötigen Komponenten, die miteinander kommunizieren können, etwa Helligkeitsensoren und Bewegungsmelder.

Auch versucht Gavazzi, bei bestehenden Kunden neue Applikationen ausfindig zu machen. Kundennähe sei zentral für das Unternehmen. Rossi will Kundentreue aufbauen, indem er möglichst zu 100% auf die Bedürfnisse eingeht. Das schaffe hohe Eintrittsbarrieren für Konkurrenten.

Im Investitionsmodus

Den fünf global führenden Unternehmen, die zusammen einen Markanteil von rund 35% abdecken, steht eine Gruppe von mittleren Playern gegenüber, zu der Gavazzi gehört. Die Unternehmen in diesem Sektor kommen auf einen Marktanteil von je ca. 2 bis 4%. Der Markt ist kompetitiv, und die Technologien sind anspruchsvoll. Gavazzi führt drei Zentren für die Forschung und Entwicklung: in Dänemark, Italien und Malta. Die Gesellschaft steckt derzeit im Investitionsmodus. Forschung und Entwicklung, Marketing sowie Vertrieb absorbieren erhebliche Mittel.

Diese Ausgaben sind mitverantwortlich dafür, dass das Unternehmen im Geschäftsjahr 2017/18 (per Ende März) sowohl operativ als auch im Gewinn deutliche Einbussen hinnehmen musste. Da sich die hohen Investitionen wohl erst in den Folgejahren voll auszahlen werden, ist im laufenden Geschäftsjahr nur mit einem geringen Wachstum zu rechnen.

Titel sind wenig liquide

Das gedämpfte Wachstum wird zumindest teilweise durch eine grosszügige Ausschüttungspolitik kompensiert. Die Pay-out Ratio liegt in der Regel über 70%, für das Geschäftsjahr 2017/18 übertraf sie gar 100% – auch ein Zeichen der Zuversicht. Die Valoren sind mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25 allerdings eher teuer. Ein Makel ist zudem der ausgesprochen enge Markt, rund 80% der Stimmen gehören der Familie Gavazzi.

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