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Fuerte ruge el motor

Die Karrwege zwischen den bescheidenen Häuschen heissen Calle Buick, Fiat, Dodge, Chevrolet, Bugatti, Citroën, Renault, Austin, Morris, Nash, Hudson etc.: Im Quartier  Autódromo , im Nest Ciudad de la Plata («SiIberstadt»), vor den Toren Montevideos. Einst donnerten dort Boliden über einen Rundkurs. Davon zeugt auch noch diese rassig gestaltete Aktie von 1931; Uruguays Hauptstadt gilt nicht umsonst als Geheimtipp für Art-déco-Aficionados. Die Piste soll ein sechs Kilometer langes Provisorium gewesen sein, und nicht eben arm an Schlaglöchern. Immerhin nahmen sich die Uruguayer ein Vorbild an Le Mans und führten u. a. 24-Stunden-Rennen durch.

Einen ganz grossen Champion des Motorsports brachte das kleine Land nicht hervor, im Gegensatz zum Nachbarn im Norden, Brasilien, der sich der Formel-1-Weltmeister Emerson Fittipaldi, Nelson Piquet und Ayrton Senna rühmt. Der legendäre Juan Manuel Fangio wiederum, der unbestrittene Champion der Fünfzigerjahre, kam vom gegenüberliegenden Ufer des Rio de la Plata, aus Argentinien. Wie Buenos Aires ist auch Montevideo eine Metropole des Tangos; der schmachtet zwar hauptsächlich über Liebesfreud und -leid, doch mitunter auch, kaum weniger romantisch, über den Autorennsport und seine Helden – etwa so:

Fuerte ruge el motor. Se oye gritar sin fin. Fangio en el pelotón. […]

Fangio! Gran campeón de carreteras. Fangio! Del volante sos el rey.

Kräftig brummt der Motor, ein Röhren ohne Ende. Fangio ist am Start, der grosse Meister der Rennstrecken, am Lenker der König.