Fondsmanager rechnen mit Blase am Aktienmarkt
Die Wachstumserwartung der professionellen Anleger hat sich etwas eingetrübt. Fast die Hälfte der Befragten hält den Aktienmarkt für zu teuer. Trotzdem bleiben sie investiert.
Die Fondsmanager bleiben auch im August risikofreudig. Obwohl viele die Börse weiterhin für überbewertet halten und gar ein Drittel nicht überrascht wäre, wenn es in den nächsten drei Monaten zu einer Blasenbildung kommt, ziehen sie Aktien anderen Anlageklassen vor. Das geht aus der neusten Umfrage von Bank of America Merrill Lynch (BofA ML) hervor. Auch der rekordhohe Bargeldbestand von 4,9% habe bisher noch kein Verkaufssignal ausgelöst.
Das grösste Risiko lauert gemäss den professionellen Anlegern in der Geldpolitik der US-Notenbank (Fed) und der Europäischen Zentralbank (EZB). Gut 20% gehen davon aus, dass ein Fehlentscheid der Notenbanken derzeit die grösste Gefahr für den Finanzmarkt darstellt. Im Vormonat hatte sich noch die Mehrheit vor einem Bondcrash gefürchtet . Nordkorea folgt an dritter Stelle der Risiken. Die grösste Überraschung in den nächsten sechs Monaten wäre dagegen für mehr als die Hälfte der Fondsmanager eine Rezession.
Die Erwartung der Profis an die Unternehmensgewinne hat sich etwas eingetrübt. Nur noch 33% glauben an eine weitere Verbesserung des Ertrags – im Januar lag der Anteil noch bei 58%. Dadurch haben Zykliker gegenüber defensiven Titeln etwas an Attraktivität eingebüsst. Vermehrt pessimistisch sind sie auch in Hinblick auf die Wachstumsprognose. Nur noch ein Drittel geht davon aus, dass die Wirtschaft in den nächsten zwölf Monaten schneller expandieren wird.
Mittlerweile hält fast die Hälfte der Befragten den Aktienmarkt für zu teuer. Trotz der Bedenken hat sich nur ein Drittel der professionellen Anleger gegen einen starken Kursrückgang am Aktienmarkt abgesichert.
Dennoch setzen die Profis weiterhin auf Aktien und dabei insbesondere auf Banken. Im historischen Vergleich übergewichtet sind auch die Eurozone und Cash. Die Bargeldallokation liegt 1,3 Standardabweichung über dem langjährigen Mittel. Dagegen verzichten die Fondsmanager auf britische Aktien und Energietitel. Unbeliebt sind auch Anleihen. Gegenüber dem Vormonat setzen die Befragten vermehrt auf den Industrie- und Telecomsektor.
Aus regionaler Sicht setzen die Fondsmanager im August nicht nur verstärkt auf europäische Valoren, sondern auch auf Schwellenländertitel und den japanischen Aktienmarkt. In den USA sind sie einzig in Tech-Aktien sowie in Bank- und Industrietiteln übergewichtet.
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