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Ferrari 250 GT Berlinetta (1957)

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Der 250 GT war in die Jahre gekommen. Zwar verkaufte sich der Ferrari besser denn je, damals in den Fünfzigerjahren. Der Wagen war immer noch ein ausgezeichnetes Gerät für den ambitionierten Sportfahrer, der am Freitagabend mit seinem Ferrari auf den Rennplatz fuhr, dort am Samstag Nummern auf sein Gefährt klebte, am Sonntag einen Pokal holte – und am Montag mit demselben Auto wieder zur Arbeit fuhr.

Doch Enzo Ferrari und sein Verkaufsdirektor Girolamo Gardini wussten, dass die Zeit des wunderbaren Gran Turismo um war. Es musste etwas Neues, Besseres her. Und dafür eignete sich die Truppe um Bizzarrini und Chiti, um die jungen Wilden, selbstverständlich perfekt. Und ausserdem war da noch: Pininfarina.

Wann genau die Arbeiten am 250 GT mit kurzem Radstand begonnen haben, für den Bizzarrini und Chiti verantwortlich zeichneten, ist unklar. Aber es dürften schon Ende 1957 erste Versuchsfahrzeuge entstanden sein mit 2,4 statt 2,6 Metern Radstand. Und nein, selbstverständlich war es nicht so, dass Bizzarrini einfach 20 Zentimeter zwischen den Rädern heraussägte.

Da stand weit mehr dahinter. Und wohl schon 1958 waren die Entwickler in Maranello so weit, dass klar war: Das neue Auto, der SWB, wird einfach besser. Doch es sollte kein Schnellschuss sein – und auch Pininfarina brauchte Zeit, das perfekte Kleid für das neue Fahrzeug zu zeichnen.

Was dann aber aus Turin kam, muss die Herren in Maranello derart überzeugt haben, dass sie das neue Kleid auch noch auf den langen Radstand montierten. Und so entstand ein Fahrzeug, das heute bekannt ist als «Interim»: langer Radstand, aber scharfer Motor, das Pininfarina-Design, das die 250 GT Berlinetta SWB – «il corto» – so berühmt machen sollte, komplett aus Alu.

Der Wagen war ein ausgezeichnetes Renngerät, dieser «Interim». Und weil seine Geschichte einigermassen überblickbar bekannt sowie der Verbleib der meisten Fahrzeuge auch klar ist, sind diese 250 GT bei den Sammlern – und vor allem den wahren Liebhabern, also den Menschen, die die Fahrzeuge auch standesgemäss bewegen – sehr beliebt. Der hohe Preis, den ein Ferrari 250 GT Competizione (1519GT) kürzlich bei Bonhams erzielt hat, war allerdings doch heftig. Denn es war ja eben doch kein SWB.