Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Fed sorgt sich über Folgen des Handelskonflikts

Das Fed ist zuversichtlich, das Inflationsziel von 2% zu erreichen.

Der eskalierende Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China hält nicht nur die Finanzmärkte in Atem. Auch der Vorstand der amerikanischen Zentralbank macht sich darüber Gedanken.

An der Pressekonferenz zur letzten Notenbanksitzung vom 20. und 21. März wich Fed-Chef Jerome Powell den Fragen zum Handelskonflikt aus. Er sagte, dass das Thema Strafzölle diskutiert worden sei, es aber nicht Aufgabe des Fed sei, Handelspolitik zu betreiben oder zu kommentieren.

Sorgen um Vergeltungsmassnahmen

Umso gespannter warteten Investoren auf das Sitzungsprotokoll, das am Mittwoch veröffentlicht wurde. «Die Währungshüter sehen es als unwahrscheinlich, dass die Strafzölle auf Stahl und Aluminium allein einen spürbaren Einfluss auf den Wirtschaftsausblick haben», heisst es in den Unterlagen.

Die grosse Mehrheit der Sitzungsteilnehmer macht sich aber Sorgen über «Vergeltungsmassnahmen anderer Länder». Sie könnten die Konjunktur belasten. Besonders verwundbar ist gemäss dem Federal Reserve der Agrarsektor. Strafzölle unter anderem auf Sojabohnen, die die chinesische Regierung nach der Fed-Sitzung angedroht hat, geben diesen Sorgen recht.

Amerika in guter Form

Trotz dieser Unsicherheiten sieht die amerikanische Zentralbank die Wirtschaft in guter Form. Die Währungshüter sind sich einig, dass sich die Perspektiven in den vergangenen Monaten verbessert haben. Die Teilnehmer sprechen gemäss dem Protokoll von «beträchtlichem Optimismus unter den Unternehmen».

Eine signifikante Unterstützung der Konjunktur erwartet das Federal Reserve von der Steuersenkung und dem Stimuluspaket der US-Regierung. Unklar ist den Fed-Mitgliedern jedoch, wie gross der Einfluss ist und über welchen Zeitraum er sich erstrecken wird.

Ziel vor Augen

Auf dem Arbeitsmarkt sieht das Fed tendenziell Vollbeschäftigung. Gewisse Unternehmen hätten gemäss den Unterlagen Schwierigkeiten, Arbeitskräfte zu finden. Gestiegen ist bei vielen Mitgliedern des Offenmarktausschusses die Zuversicht, dass das Ziel einer Inflationsrate von 2% in den kommenden Monaten erreicht wird. Die Kernrate der Preise für persönliche Konsumausgaben – also exklusive Energieträger und Nahrungsmittel – notierte zuletzt bei 1,6%.

An der jüngsten Sitzung hat das Fed entschieden, das Zielband für den Leitzins 25 Basispunkte auf 1,5 bis 1,75% zu erhöhen. Zwei weitere Zinserhöhungen um 25 Basispunkte sollen im Jahresverlauf folgen.

Die Börsen in New York reagierten leicht negativ auf die Veröffentlichung des Protokolls. Der S&P 500 gab bis zum Handelsschluss 0,6% nach, und der Dow Jones Industrial schloss 0,9% im Minus. Kaum Bewegung gab es hingegen am Bondmarkt, wo die Rendite auf zehnjährige Staatsanleihen auf 2,79% notierte.