EZB treibt Normalisierung voran
Die Europäische Zentralbank plant trotz einer schwächelnden Wirtschaft die Abkehr von ihrer sehr lockeren Linie.
(Reuters) Trotz eines zuletzt mauen Wirtschaftswachstums will die EZB bald den ersten grossen Schritt auf dem Weg zu einer weniger lockeren Geldpolitik wagen. Der EZB-Rat gehe weiterhin davon aus, dass das billionenschwere Programm der Anleihenzukäufe im Dezember enden werde, sagte Präsident Mario Draghi am Montag vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europa-Parlaments. Es sei normal, dass das Wachstum in der Spätphase eines Aufschwungs schrittweise nachlasse: «Ein Teil der Abschwächung dürfte zudem vorübergehend sein», fügte er hinzu. Die Wirtschaft im Euroraum war im dritten Quartal so langsam gewachsen wie seit mehr als vier Jahren nicht mehr. Dennoch geht die deutsche EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger davon aus, dass nächstes Jahr der Leitzins steigt: «Womöglich im Sommer oder Herbst».