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Bewegung im Gebührendickicht

Nach den Kantonalbanken von Aargau und Schwyz, der Bank Coop und der Ostschweizer Regionalbank Acrevis, sind die LLB und die Bank Linth die Banken Nummern vier und fünf, die auf ein Preismodell ohne Vertriebsentschädigungen setzen.

Mit der Liechtensteinischen Landesbank (LLB) und ihrer Tochter Bank Linth setzen bereits fünf Institute in der Anlageberatung auf ein Preismodell ohne Vertriebsentschädigungen. Aufgrund ihrer günstigen Preis- und Kostenstruktur verfügt die LLB über einen vergleichsweise grossen Handlungsspielraum.

«Wir gehen weiter, als die Gesetze vorgeben», erklärt Gabriel Brenna, Leiter Private Banking der LLB, im Gespräch mit der FuW. Zwar belegen Umfragen, dass die Branche erwartet, langfristig ohne Vertriebsentschädigungen auskommen zu müssen. Umgesetzt haben die Banken  (auf Druck der Finma) die Retrofreiheit bei den VV-Mandaten. Sie erhöhten im Gegenzug meist die Vermögensverwaltungsgebühr. Bei den Beratungsmandaten, wo der Kunde den Anlageentscheid selber trifft – und das sind schätzungsweise über 80% der Vermögen –, gibt es (noch) keine Vorschriften – und bisher wenig Bewegung.

Offensive am Obersee

Nun zeigt die LLB Gruppe, dass sie mehr kann als Kosten sparen. Ab 1. Juli verzichten sie und die Bank Linth sowohl in der Vermögensverwaltung als auch in der Anlageberatung auf Vertriebsentschädigungen für LLB-Fonds und vergüten Bestandespflegekommissionen für Drittfonds den Kunden weiter. Erst wenige Schweizer Banken haben diesen Schritt gewagt: Die Kantonalbanken von Aargau und Schwyz, die Bank Coop und die Ostschweizer Regionalbank Acrevis. Damit zeichnet sich am Ober- und Zürichsee ein verschärfter Wettbewerb ab, sind dort doch Acrevis, KB Schwyz, Bank Coop und Bank Linth vertreten sowie etliche weitere Institute, darunter die  Grossbanken, die alles in allem ein vergleichsweise teures Angebot aufweisen.

Eine weitere Innovation der Liechtensteiner betrifft Performance-abhängige Gebühren auf den LLB-Strategiefonds. Brenna: «Erstmals in Europa wird ein ­Mechanismus, den es im Vermögensverwaltungsgeschäft bereits gibt, auf Fonds übertragen.» Den variablen Tarifanteil zahlt ein Kunde, wenn sich das Fondsvermögen nach Abzug sämtlicher Kosten gut entwickelt.

Transparenz ist Trumpf

Ein eigentlicher Preiskampf ist aber nicht geplant, auch wenn beispielsweise der LLB-Aktienfonds (in €) mit Kosten (TER) von neu 0,7% im Vergleich zu den Fonds der Konkurrenz sehr günstig ist. «Mit dem neuen, retrozessionsfreien Preismodell will die LLB-Gruppe sich positionieren und sich von der Konkurrenz abheben, erklärt Brenna. Das Modell sei einnahmenneutral, es gehe weder um eine Senkung noch um eine Erhöhung der ­Erträge. Denn gleichzeitig steigen die ­Depotgebühren von 22 auf immer noch vergleichsweise niedrige 29 Basispunkte «als Kompensation für den Wegfall der Retros und Bestandesgebühren».

Vorerst geht es darum, mit Transparenz zu punkten, einem Anliegen, das nicht zuletzt der Regulator äussert.  «Wir erwarten von Mifid II beziehungsweise von Fidleg erhöhte Anforderungen bezüglich Transparenz», sagt Brenna.

Der Vernehmlassungsentwurf zum Fidleg (Finanzdienstleistungsgesetz) dürfte der Bundesrat vor den Sommer­ferien verabschieden. «Retrozessionen müssen gegenüber dem Kunden offengelegt werden. Im Fidleg wird geregelt, was, wann und wie offengelegt werden muss», präzisiert Roland Meier, der Sprecher des Finanzdepartements.

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