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Es bewegt sich doch

Für China hätte das neue Jahr wahrlich besser beginnen können. Die Wirtschaftsdaten signalisieren eine deutliche Abkühlung. Der Technologiekonzern Huawei ist nach der Festnahme eines Mitarbeiters in Polen Spionagevorwürfen ausgesetzt. Neu aufgetauchte Dokumente weisen zudem darauf hin, dass sich Peking im Gegenzug für politisches Wohlverhalten bereiterklärt hatte, den skandalumwitterten malaysischen Staatsfonds 1MDB zu retten.

Angesichts dieser Fülle von Negativmeldungen verwundert die anhaltend hohe Volatilität an Chinas Börsen nicht. Der Druck auf Peking ist gestiegen, im Handelsstreit mit Washington Kompromisse zu machen. Das erste Treffen der Handelsdelegationen im neuen Jahr hat vergangene Woche nach Angaben beider Seiten in einer konstruktiven Atmosphäre stattgefunden. Peking hat dafür mit einer ganzen Reihe von Konzessionen die Grundlage geschaffen, etwa mit der Senkung von Zöllen auf Autos, der weiteren Öffnung des Finanzplatzes oder der Grossbestellung für amerikanische Agrarprodukte.

Doch auch damit ist Peking weit hinter den Maximalforderungen Washingtons zurückgeblieben. Da China an seinem staatsdirigistischen Entwicklungsmodell festhalten will, ist nicht mit einem spektakulären Durchbruch in den Verhandlungen zu rechnen, aber mit spürbaren Fortschritten. Die USA werden die bereits verhängten Zölle zwar nicht aufheben, doch die Frist für die angedrohten zusätzlichen Sanktionen ein weiteres Mal verschieben. Peking bleibt unter Zugzwang, den eigenen Markt weiter zu öffnen. Teilkonzessionen Chinas könnten von den USA als Erfolg gefeiert werden. Das würde es Trump erlauben, im Rückzug aus der Totalkonfrontation mit Peking das Gesicht zu wahren. Die Finanzmärkte könnte das angenehm überraschen.